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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 278

1842 - Zwickau : Zückler
278 kröne zu greifen, welche zwar dem Namen nach unabhängig war, in der That aber einer weit un- » würdigem Abhängigkeit von einer Rotte roher und aufrührerischer Edelleüte unterlag. Letzterer Um- stand allein schon hätte ihn abschrecken sollen, nach dem zwar grossen, dabei aber wilden und unwirthbaren Polen, zu streben, welches grössten- theils von Leibeigenen und rohen Sklaven und von tyrannischen Edelleüten bewohnt war, die ihren unglücklichen Bauern das Leben sauer machten und ihren Königen die Freüde am Flitterstaate der polnischen Krone durch fortwährenden Wider- stand verbitterten. Wenigstens war ein solcher Besitz die Opfer nicht werth, welche August für denselben brachte. Mit sächsischem Oelde war die Polenkrone erkauft worden; mit sächsischem Blute sollten Landschaften, welche früher den Polen entrissen worden waren, wieder erobert werden. Diess Bestreben verwickelte Augusten in einen Krieg mit dem schwedischen Könige Karl Xil, welcher sehr unglücklich ablief; denn nicht nur wurde August vom polnischen Throne vertrie- den, sondern die Schweden drangen auch im Jah- re 1706 in Sachsen ein, wo sie zwar nicht mit der Grausamkeit wütheten, wie man im Angeden- ken an den dreißigjährigen Krieg gefürchtet hatte, dafür aber dem armen Lande in dem einen Jahre ihres Aufenthaltes 23 Millionen Thaler kosteten. Zwar erlangte August nach dem Untergange sei- nes ungestümen Gegners den polnischen Thron wieder; allein das wurde den Sachsen kein Trost für das verlorne Geld und für das vergossene Blut, um so weniger, als ihre Herzen noch durch einen andern Umstand schmerzlich ergriffen waren. Die Polen nämlich duldeten keinen andern als einen katholischen König über sich; darum hatte August von dem Protestantismus, für welchen die edelsten sächsischen Fürsten gehandelt, gelitten und geblu- tet haben, zur katholischen Kirche sich gewendet. Es blieb daher den Sachsen nicht einmal der Trost, ihren Fürsten in ihrer Mitte zu sehen, wenn Freu- de, oder Trauer die Bewohner des Landes zu den
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