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1. Schul-Lesebuch - S. 354

1856 - Berlin : Stubenrauch
354 Eisenbahnen sind in den meisten Ländern erst seit 30 Jahren gebaut. Im Ganzen sind 8700 Meilen auf der Erde mit Schienen belegt; davon kom- men auf die Vereinigten Staaten von Nordamerika 4700, auf Grossbritanien 1700, auf Deutschland 1200 Meilen. Der erste Schienenweg Deutschlands, welcher mit Dampfwagen (Lokomotiven) befahren wurde, führt von Nürn- berg nach Fürth. Drei Jahre später, im Jahre 1838, wurde die erste preussische Eisenbahn zwischen ßerlin und Potsdam eröffnet. Jetzt ist das Eisenbahnnetz über den grössten Theil Deutschlands ausgedehnt. Man fährt von Königsberg in 19 Stunden nach Berlin, in 36 Stunden nach Köln, in 52 Stunden nach Paris. 60. Vom Magnetismus. In Eisengruben findet man manchmal einen schwärzlichen Stein, der die Eigenschaft besitzt, kleine Theilchen von Eisen anzuziehen, so dass sie an seiner Oberfläche hängen bleiben. Man nennt diese Steine nach der Stadt Magnesia in Kleinasien, wo sie zuerst gefunden wurden, Magnet- steine, und die Anziehungskraft gegen das Eisen Magnetismus. Jene Eigen- schaft lässt sich dem Stahle bleibend mittheilen, indem man ihn auf eigen- thümliche Weise mit einem natürlichen Magneten streicht. An einem sol- chen, aus Stahl verfertigten, also künstlichen Magnete lassen sich nach- stehende Versuche ebenso gut machen, als an einem natürlichen. Erstens. Wird ein Magnet mit Eisenfeilspänen bestreut, so sieht man, dass dieselben sich in grosser Menge an beiden Enden ansetzen, wäh- rend in der Mitte zwischen denselben durchaus kein Eisentheilchen hängen bleibt. Daraus geht hervor, dass nicht alle Stellen des Magnets die Kraft der Anziehung (Anziehungskraft) haben, und dass dieselbe an zwei Punkten am stärksten ist. Diese beiden Punkte werden Pole des Magnets genannt. Zweitens. Wenn man einen Magnet mitten zwischen seinen Polen so aufhängt, dass er sich nach rechts und links frei bewegen kann, so wendet sich der eine seiner Pole nach der nördlichen Himmelsgegend. Der andere zeigt also nach der südlichen. Auf dieser Eigenschaft des Magnets beruht die Einrichtung des Kompasses. Derselbe besteht aus einem künst- lichen Magneten, der wegen seiner verhältnismässig dünnen und langen Gestalt Magnetnadel genannt wird. Dieselbe ist auf einer Spitze leicht drehbar und dient dazu, die Weltgegenden zu bestimmen, wenn andere Hülfsmittel fehlen, z. B. inmitten grosser Wälder, in Bergwerken. Beson- ders wichtig ist aber die Anwendung des Kompasses bei der Schifffahrt auf dem Meere. Er hat die Menschen in den Stand gesetzt, auf das hohe Meer zu steuern, während vor seiner Benutzung nur Küstenfahrten rath- sam waren. 6. Vom galvanischen Telegraphen. l. Mas eia Telegraph ist. Ein Telegraph ist eine Vorrichtung, um auf größere Entfernungen mit einander reden zu können, als der Laut der Stimme tragt. Wenn ihr Jemand von weitem seht, aber in so großer Ferne, daß ihr ihn nicht mehr rufen könnt, so schwenkt ihr ein Tuch oder einen Hut, und sucht ihm durch Zeichen begreif- lich zu machen, was ihr wünscht. Sehet, da habt ihr auch schon einen Tele- graphen, aber einen sehr unvollkommenen; denn der Andere sieht eure Zeichen vielleicht gar nicht, und wenn er sie sieht, so weiß er gewiß in den meisten Fällen nicht, was ihr damit sagen wollt. Die Aufgabe des Telegraphen ist es nun, die Zeichen, die man giebt, so einzurichten, daß sie eine Art von Zeichen- sprache werden, die der andere aus große Entfernung hin versteht.
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