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1. Schul-Lesebuch - S. 444

1856 - Berlin : Stubenrauch
444 Platze stehend, von einem neugierigen Volkshaufen umgeben, that er seinen Mund auf und verkündete den Gott, der Himmel und Erde gemacht und Seinen Sohn zur Erlösung der Menschen in die Welt gesandt hat. Da er aber Wenige fand, die bereit waren zu hören, zog er nach Korinth, einer reichen Handelsstadt auf der Halbinsel Morea und gründete da eine Gemeinde, welche freilich des Apostels treues Herz durch Zwiespalt und unheiligen Sinn oft bekümmerte. — Noch lange blühte das Christenthum in den Ländern der Balkan-Halbinsel. Auf der Grenzscheide von Europa und Asien gelegen, prangte Konstantino- pel über 1000 Jahr als Hauptstadt des christlichen griechischen Kaiserreichs, bis 1453 die wilden Türken aus Asien nach Europa vordrangen. Sie erstürmten die Stadt, stürzten das Kreuz und setzten den Halbmond an seine Stelle. Oft haben sie Europa in Angst und Schrecken gesetzt, also daß unsere Vorfahren in ihren Gebeten den Herrn anriefen, „der Türken Mord" gnädig von ihnen ab- zuwenden. — Die rohe Hand der Türken hat die 'herrlichen Fluren des Landes verwüstet und fruchtbare Landstriche in Einöden verwandelt. Noch harren reiche Schätze in dem gesegneten Boden einer besieren Zeit, die sie heben mag. — Seit etwa einem Vierteljahrhunder-k haben sich nach heldenmüthigem Kampfe die Griechen von dem Drucke der Türken befreit und bilden ein selbstständiges, christliches Königreich. 54. Rußland. Rußland wird von Asien durch das Ural-Gebirge geschieden, das als ein breiter Felsgürtel von Norden nach Süden zieht, nach Europa steil abfällt und in seinem Innern reiche Schätze edler Metalle birgt, besonders Platina und Silber. Im Süden wird das unermeßliche Reich vom schwarzen Meere bespült. Im Norden umlagern seine Küsten die Eisfelder des Eismeeres, von dem ein Theil (das weiße Meer) tief in das Land eindringt. Im Nord- westen hängt Rußland mit Schweden zusammen. Einen Theil seiner Westgrenze bildet die Ostsee, welche mehrere Busen in das Land hineinsendet. Zwischen Preußen, Schlesien und dem österreichischen Galizien drängt sich das zu Ruß- land gehörige Königreich Polen nach Deutschland vor. Im Südwesten thürmt sich als natürliche Mauer das mächtige Gebirge der Karpathen zwischen dem russischen und dem österreichischen Kaiserstaat auf. — Rußland ist eine ungeheure Tiefebene, in welcher sich ein eigentliches Ge- birge nicht erhebt; nur unbedeutende Höhenzüge, deren höchster, der Waldai, kaum 1000 Fuß emporsteigt, ziehen sich durch das Land. Zahlreiche Flüsse durchströmen dasselbe. Zur Ostsee fließt die Newa. An ihren Ufern liegt in flacher, mooriger Gegend die neue Hauptstadt des Reiches, Petersburg. Sie hat schnurgerade Straßen, herrliche Paläste und prächtige Kirchen. Eine treff- liche Straße verbindet sie mit Moskau, der alten Hauptstadt im Innern Ruß- lands. Diese ist auf Hügeln gebaut und hat 5 Meilen im Umfange. Aus ihren Häusermassen erheben sich 300 Kirchen, deren Dächer mit bunten Ziegeln be- legt oder vergoldet und mit blauen Sternen verziert sind. Auf jeder Spitze der vielen, vielen Thürme erhebt sich über einem goldenen Halbmond ein ver- goldetes Kreuz. Die hölzernen Häuser, aus denen die Stadt sonst bestand, sind
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