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1. Schul-Lesebuch - S. 454

1856 - Berlin : Stubenrauch
454 Bodens. — Das Land gleicht dem der Moabiter. Hier lag der Nebo, von dem ans Moses nach Kanaan schaute; aber man weiß nicht, welcher von den Bergen diesen Namen einst geführt hat. — Weiter nach Norden erhebt sich das schöne Gebirge von Gilead mit seinen dichten Wäldern von Immergrün- eichen, Pistazienbänmen und Fichten. In den Gründen weiden zahlreiche Ga- zellen. Der braune Bär streicht durch das Gehölze, lüstern nach dem Fleisch der weidenden Stiere. Würzhafte Kräuter sprossen in Menge empor und wur- den vormals zu heilenden Salben gebraucht. Hier wohnten mit ihren Heerden die Stämme Rüben und Gad. Der Jabok durchströmt in einem tiefen Thal die Landschaft und ergießt seine Gewässer in den Jordan. An den Usern dieses Flusses hat Jakob gerungen mit dem Herrn, bis die Morgenröthe aufging. — Auf den Höhen Gileads, nördlich vom Jabok, schloß Jakob einen Bund mit Laban. (1. Mos. 31.) Die Hauptstadt von Peräa war Gad ara, rings nnigeben von kunstreich geschmückten Grabhöhlen. Eine derselben war es, wo jener Besessene wohnte, den der Heiland gesund machte. (Luk. 8.) — Die nördliche Landschaft von Peräa bis zum Libanon bildete zur Zeit Christi das Vierfürstenthum des Philippus. Treffliche Weideplätze wechseln hier mit Waldungen von schönen, hohen Eichen. Das sind die „Eichen von Basan" der Schrift. 7. Der Oordan. Der Jordan durchströmt das heilige Land von Norden nach Süden und theilt es in zwei Theile. Seine Hauptquelle strömt aus einer Höhte in der Nähe der Stadt Paneas. Nach einem Laufe von anderthalb Stunden zwischen reichen Getreidefeldern verbindet sich mit ihm ein kleiner Bach, der kleine Jor- dan, an dem die alte Grenzstadt Dan gelegen war. Bon hier ab fließt der Jordan in den Merom-See. Der Merom ist im Frühlinge, wenn auf dem Libanon der Schnee thaut, über drei Stunden lang und zwei Stunden breit. Im Sommer dagegen ist er ganz ausgetrocknet. Man bestellt dann in ihm das Feld und erntet Reis. — Am Südende des See's tritt der Jordan wieder hervor; sein Lauf geht in raschen Strömen, und sein getrübtes Wasser klärt sich bald ab. — Einige Stunden südwärts geht der Jordan durch eine fruchtbare Ebeue langsam in den See von Genezareth. Dieser freundliche Landsee, welcher auch der galiläische oder der See von Liberias genannt wird, ist drei Meilen lang und bis anderthalb Meilen breit. Er bildet eine der anmuthigsten Gegenden des heiligen Landes. Der runde Spiegel seiner dunkelblauen Ge- wässer blickt klar und glänzend zwischen den Bergen hervor. Im Norden und Süden begrenzen ihn fruchtbare Ebenen; im Osten und Westen dagegen um- schließen ihn Hügel und Berge von schönen Formen. Aus ihren Schluchten treten rasche Bäche hervor und ergießen sich in das „Meer von Galiläa." Zu- weilen bringen plötzlich aus diesen Bergen hervorspringende Zugwinde und Windwirbel das friedliche Gewässer in wilden Aufruhr, wie damals, als der Herr auf dem Schifflein schlief. (Luk. 8.) Der Reichthum des galiläischen See's an Fischen ist sehr groß, sein Wasser rein, kühl und süß, sein Grund und Ufer sandig. An seinen Ufern gedeihen Datteln, Citronen, Pomeranzen, Trauben, Melonen und Getreide. Dichter Baumwuchs mit Buschwerk, Oleanderbäume
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