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1. Schul-Lesebuch - S. 465

1856 - Berlin : Stubenrauch
465 ten wurde das Evangelium verkündigt, und der Kämmerer brachte es sogar nach Mohrenland. Auch in Europa wurde eö vernomm' -t,. i» Philippi, Theffa- lonich, Beröa, Athen, Corinth. In Rom bildete sich ai Christengemeinde, an welche Paulus seinen herrlichen Brief schrieb. Es war die erste, schöne und gesegnete Blüthezeit der christlichen Kirche. — Bald finden wir Christengemeinden im südlichen Frankreich; dann dringt die Predigt des göttlichen Wortes nach England vor. Das nördliche Afrika mit seiner berühmten Hauptstadt Carthago beugte sich der Macht des Evangelii. All« mählig wurde das Christenthum die herrschende Religion in dem Römerreiche; alle Verfolgungen hatte es siegreich überstanden. Nach Zertrümmerung der Herrschaft Roms wurden die deutschen Stämme gewonnen. Aus England, Schottland und Irland drangen Boten des Friedens in die deutschen Wälder. Bonifazius erwarb sich den Ruhm eines Apostels der Deutschen. Das war ein Ersatz für die schweren und großen Verluste, welche die christliche Kirche im Morgenlande erlitt, wo die Religion Muhameds die Christengemeinden zer- trümmerte. Bald wird Polen, Ungarn, Rußland, Pommern, Preußen, Liefland und Norwegen mit der Predigt des göttlichen Wortes erfüllt. — Aber nun kamen auch die Zeiten des Papstthums. Das Wort Gottes blieb der-Christenheit unbekannt; die Hauptlehre des Evangelii, daß der sündige Mensch vor Gott gerecht werde nicht durch des Gesetzes Werke, sondern durch den Glauben an Jesum Christum, ward vergraben und vergessen. Die Sünden- vergebung war für Geld zu haben. Man suchte nicht mehr, wie sonst, die See- len der Menschen durch die Verkündigung des lauteren Gotteswortes zu gewin- nen und zu retten; man bekehrte oft durch Scheiterhaufen und Schwert. Da erbarmte sich Gott Seiner Kirche, erweckte sich in Dr. Luther ein gewal- tiges Rüstzeug und zog durch ihn das reine Evangelium an das Licht. Mau las wieder die Schrift; man lernte daraus auch, wie man Heiden zu bekehren habe. Selbst die Katholiken griffen fortan das Werk christlicher an. Die Je- suiten suchten in China, Japan und Süd-Amerika die Heiden für ihre Kirche zu gewinnen; doch drangen sie nicht genug auf gründliche Bekehrung. Noch war die evangelische Kirche unthätig auf dem Felde der Heiden- bekehrung. Sie hatte für ihr Dasein einen harten, schweren Kampf zu kämpfen. Als sie die Bluttaufe des dreißigjährigen Krieges bestanden hatte, lag sie zer- schlagen und bedurfte der Arbeit treuer Diener, um sich von den unnennbaren Leiden zu erholen. Ueberdies war die erste Liebe erkaltet. Aber allmählig erin- nerten sich einzelne treue und lebendige Glieder des Gebotes ihres Herrn: Gehet hin in alle Welt und lehret alle Völker. Das evangelische England ging voran. 170t entstand die Gesellschaft für Ausbreitung des Evangelii im Ausland. Der fromme, glaubensstarke Stifter des halleschen Waisenhauses, August Hermann Franke, “folgte 1705; Dänemark reichte seine Hand, und die apostolischen Männer Ziegenbalg und Gründler verließen Vaterland und Freundschaft und zogen als evangelische Missionare nach Indien. Bald ward auch den In- dianern in Amerika das Evangelium gepredigt; Hans Egede ging nach dem kalten Grönland mit dem Worte vom Kreuze. Und nun fuhr der Missionsgeist in die Brüdergemeinde. Ihre Boten gingen mit einem Herzen voll Glauben 30
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