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1. Schul-Lesebuch - S. 474

1856 - Berlin : Stubenrauch
474 Kirchen und hatten großen Erfolg. Die armenischen Geistlichen indeß leisteten ihren Bestrebungen den heftigsten Widerstand und wußten es durchzusetzen, daß der russische Kaiser die evangelische Mission verbot. 8. Georgien. Zwischen dem schwarzen und kaspischen Meere bildet das mächtige Kanka- sus-Gebirge mit seinen Schneegipfeln, Gletschern, frischen Viehweiden und reißenden Gebirgsflüssen die Grenze zwischen Asien und Europa. An seinem Fuße sind die verschiedenartigsten Völker ans kleinem Raume zusammengedrängt, deren Lust Krieg, Jagd und Raub ist. Am Südabhange wohnen die Geor- gier oder Grusier. Sie sind Rußland unterworfen, das ihre Hauptstadt Tiflis besetzt hält. Früh schon wurde das Volk durch eine christliche Sklavin zum Christenthum bekehrt. 1817 haben sich unter ihnen 500 deutsche Familien niedergelassen, meist Würtemberger, welche sich sieben Kolonien gründeten. In dieser Gegend ist noch merkwürdig die Stadt Baku, welche auf einer in das kaspische Meer vorspringenden Halbinsel liegt. Die ganze Umgegend derselben ruht über unterirdischem Feuer. Eine Menge brennbarer Dünste quellen ans den Erdspalten hervor, die leicht entzündet werden können. Hier leben noch Feneranbeter oder Guebern. 9. Orcm. Vom Hindukuh-Gebirge, das von Mittel-Asien nach Westen sich zieht, liegt nach Süden das Hochland Iran, welches von allen Seiten von hohen Ge- birgen eingeschlossen ist. Von demselben steigt man im Silden zum arabisch- persischen Meere herunter, in eine sandige Niederung. Im Westen hängt es mit Armenien zusammen. Der Boden Irans ist ein Gemenge von Thon und Kies, sehr salzhaltig, wasserarm und nur von Steppenflüsien durchflossen. Ueber demselben spannt sich ein Himmel aus, der, wenige Wochen im Jahre ausge- nommen, völlig wolkenlos ist, und von dem in der Nacht in dem herrlichsten Glanze die Gestirne prachtvoll herniederstrahlen. Alle Wasser liebenden Thiere fliehen dies Hochland; keine Schnecke, kein Frosch wird erblickt. Aermlich und sparsam ist der Pflanzenwuchs; nur in der Regenzeit überzieht sich der Boden mit einer grünen Pflanzendecke; sonst ist er grau und kahl. Im Sommer ist das versengte Land ein wahrer Gluthofen; nur in den Gebirgsthälern und in den mnldenartigen Vertiefungen des Hochlandes finden sich einzelne herrliche Landschaften.' Der westliche' Theil dieses Hochlandes ist das alte Persien, dessen König Ko re sch (Cyrus) von der Schrift erwähnt wird. Die Bewohner sind theils Feueranbeter, tbeils Mnhamedaner. Auch in Persien hatte einst das Christenthum zahlreiche Bekenner; jetzt leben etwa nur 200,000 Christen unter 20 Millionen Persern. Die frühere, durch paradiesische Frühlinge be- rühmte, prachtvolle Hauptstadt I späh an ist heut durch Erdbeben und Kriege sehr heruntergekommen. In einem schönen Gebirgsthal voller Rosen und Weingärten liegt Schiras; weiter nach Innen zu befinden sich die großartigen Ruinen von Perscpolis. Die Perser beteten in uralten Zeiten das Feuer als eine Offenbarung Gottes an. Noch heute giebt es Feueranbeter unter ihnen. Priester unterhalten beständig
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