Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Schul-Lesebuch - S. 485

1856 - Berlin : Stubenrauch
485 Eroberung der Stadt Algier dem argen Treiben ein Ende gemacht. Die Araber oder Mauren, wie sie heißen, sind Lin habsüchtiges, tückisches, böses Volk. Neben ihnen wohnen die Berbern oder Kabylen in den Bergen des Atlas. Sie sind schlank, tummeln gewandt ihre leichten Rosse, leben von Vieh- zucht und Räuberei und vertheidigen mit unerschrockenem Muthe ihre Freiheit. Zwar haben einzelne Missionare die Atlasländer bereist, um sie dem Chri- stenthume wieder zu erobern; auch sind Bibeln verbreitet worden; aber uennens- werthe Erfolge sind nicht erzielt worden. 3. Die Saharah. Zwischen dem Atlas-Gebirge im Norden und Flach-Sudan im Süden zieht sich die große Wüste Saharah, „das Meer ohne Wasser," hin. Sie ist zum Theil ein unermeßlicher Sandocean, halb so groß als Europa, in welchem der Wanderer nichts sieht, als Himmel und Sand. Sie zerfällt in zwei Theile. Die westliche Hälfte ist die größere und wasserarm. In ihr herrscht der Flug- sand vor, der sich an der Küste des atlantischen Oceans hoch aufthürmt. Be- duinen durchziehen sie. Die östliche Hälfte hat Kalk-, Kies- und Sandboden und gleicht einer festen, mit feinem Sande bedeckten Tenne. Kleinere Oasen sind von friedlichen Völkerstämmen bewohnt; über die größeren, an Datteln reichen führt die Wegstraße durch die Wüste. Ueppig und reizend, mit frischem Leben geziert erscheinen diese Oasen gegenüber der todten, traurigen Wüste. Nur der Strauß und die leichtfüßige Antilope durcheilen dieselbe; den Menschen trägt das Schiff der Wüste, das Kameel, hindurch. Aber vieler Reisenden Gebeine bleichen unbeerdigt im Sande der Wüste und erinnern die Karavanenzüge an das traurige Loos, das jeden treffen kann, welcher die Reise durch diese Wüste antritt, sei es, daß er vor Durst verschmachten muß, oder daß Wirbelstürme ihn im Sande begraben, oder ein heißer Gluthwind sein Leben bedroht. Schaaren von Raben und Geiern schweben, Beute erspähend, über den Karavanen, welche auf ihren Lagerplätzen in empfindlich kalten Nächten ein Todesschweigen umfängt. Noch nie ist in diesen schauerlichen Wüsten das Evangelium verkündigt worden; höchstens, daß christliche Reisende, welche mit den Karavanen dieselben durchzogen, sich dem Schutze des Gottes in brünstigem Gebete anbefahlen, des- sen Hand auch die Einöden geschaffen hat, und der durch sie hindurchgeleiten kann. 4. ftigritieiv; Mit dem Namen Nigritien bezeichnet man das Land der Neger, wozu das innere Afrika, Senegambien, Ober- und Niederguinea gehören. Somit wohnen Negerstämme von der Saharah im Norden bis zu den Kaffern und Hottentotten im Süden, vom atlantischen Ocean biö zum Nil und dem indischen Ocean. — Diejenigen Stämme, welche den nördlichen Theil dieses Ländergebiets bewohnen, sind Mnhamedaner. Die übrigen sind Heiden und nicht selten dem finstersten Aberglauben ergeben. Ihr Land ist noch sehr unbekannt. Zn neuerer Zeit haben mehrere Reisende Leben und Gesundheit daran gewagt, um Sudan und den Lauf des Niger-Flusses zu erforschen. Man weiß so viel, daß in Sudan mehrere Staaten bestehen, die von Fürsten beherrscht werden, welche ihre Residenz in freilich nicht sehr schön gebauten Städten haben. Be- >
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer