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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 12

1868 - Leipzig : Arnoldi
12 dem Sterbebette seine Gemahlin Mathilde mit den Worten: „Jetzo empfehlen wir dich und unsere Kinder dem allmächtigen Gott; ihm empfehlen wir auch unsere Seele, die jetzt die Hülle des Leibes verlassen will," und bald darauf entschlief er den 2ten Juli 936. Otto I. oder der Grosse. Otto war bei dem Tode seines Vaters erst 24 Jahre alt. Weil Heinrich die vorzüglichen Eigenschaften seines Sohnes kannte, so bat er die deutschen Fürsten, sie möchten ihm die Königskrone von Deutschland geben. Diess geschah, und der Erfolg hat es bewiesen, dass sich der Vater nicht geirrt hatte. Otto bekam mit allem Recht den Beinamen des Grossen; aber nicht blos darum, weil er Deutschland vergrösserte, Tapferkeit besass, mit Entschlossenheit die nöthige Klugheit vereinigte und eben so streng als mild und gütig war, sondern auch, weil er die wilden Horden von Hunnen, die nun schon seit Jahrhunderten das deutsche Vaterland beunruhigten, so auf das Haupt schlug, dass sie es nicht wieder wagten, ver- wüstend in Otto’s Länder einzudringen. Denn es war im Jahre 955, als sie in Baiern, wie in den Nachbarländern, die schreck- lichsten Verwüstungen anrichteten. Auf dem Lechfelde, unweit Augsburg in Baiern, schlugen sie in einer grossen Ebene ihr Lager auf und zwar in solcher Menge, dass sie selbst sagten, ihre grosse Anzahl Pferde werde die Flüsse und Seen austrinken, und wenn nicht der Himmel auf sie stürzte, oder die Erde sie verschlänge, so müssten sie siegen. Otto fürchtete ihre Prahlereien nicht, sondern zog ihnen muthig entgegen. Vor der Schlacht genoss er mit seinem ganzen Heere das heilige Abendmahl und feuerte seine Krieger mit den Worten an: „Soldaten! Wir haben bisher in fremden Landen immer gesiegt; lasst uns jetzt nicht im eigenen Vaterlande unterliegen. Uebertrifft uns der Feind auch an Menge, so übertrifft er uns doch nicht an Muth. Er verlässt sich auf seine Tollkühnheit, wir verlassen uns auf Gott und unsere Kraft. Es ist besser, wir sterben als freie Männer im Kampfe, als dass wir uns den Feinden unterwerfen und Sclaven werden. Viele Worte sind unnütz. Die Tapferkeit zeigt sich durch die That. Auf! Lasst uns die Sache in Gottes Namen angreifen!“ Sogleich begann die Schlacht, den 10. August 955. In grosser Masse und mit Blitzesschnelligkeit stürmten die Hunnen auf die Deutschen ein, so dass diese zu weichen begannen. Da ordnete der König die Fliehenden und führte sie abermals vorwärts; die tapfern
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