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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 19

1868 - Leipzig : Arnoldi
19 in welcher Albrecht wohnte, und nahm diesen gefangen. So strafte der Himmel den Unartigen, der sich an seiner Gemahlin, an seinen Kindern, wie an seinen Unterthanen schwer versündigt hatte. Als ein Privatmann lebte er noch 7 Jahre zu Erfurt, wo er nicht selten Mangel litt; er fand keine Theilnahme, weil er Alle beleidigt hatte; gebengt von Mangel und Armnth starb er den 13. November 1314 in einem Alter von 74 Jahren. Friedrich der Streitbare, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, ward 1369 zu Altenburg geboren. Sein Vater Friedrich der Strenge und seine Mutter Katharina hielten ihn frühzeitig zu allem Guten an und ermahnten ihn nicht nur zu einem wahrhaft christlichen Leben, sondern gingen ihm auch selbst mit dem besten Beispiele voran. Schon in seiner Jugend mußte der Prinz seinen Geist anstrengen und sich an ernste Beschäftigung gewöhnen. Gewiß die größte Wohlthat für ihn; denn noch hatte er das 14te Jahr nicht erreicht, als er seinen Vater plötzlich verlor, so daß er sich nun genöthigt sah, die Geschäfte der Regierung selbst zu besorgen. Er that dieß mit großer Einsicht; auch zeigte er sich als einen großen Helden seiner Zeit und erwarb sich durch seine Tapferkeit den Beinamen des Streitbaren. Friedrich aber liebte nicht blos den Krieg, sondern auch die Künste und Wissenschaften. Damals gab es in Sachsen noch keine Universität oder Hochschule, wo Gottesgelehrte, Rechtsgelehrte und Aerzte sich ausbilden können; son- dern wer ein Gelehrter werden wollte, der mußte die Universität zu Prag in Böhmen, oder die Hochschule zu Erfurt, Heidelberg, Cölu be- suchen. Dieß war mit den Deutschen, und folglich auch mit Sachsen der Fall. Als sich nun im Jahre 1409 ein Streit zwischen den Lehrern zu Prag entspann, verließen gegen 5000 Studenten nebst vielen ihrer Lehrer die Stadt, wendeten sich in mehrere Gegenden Deutschlands, und unter Andern kamen 2000 solcher Auswanderer auch nach Leip- zig, wo sie Friedrich der Streitbare mit Freuden aufnahm. Mit Bewilligung des Papstes Alexander V. gründete er daselbst 1409 eine neue Universität, aus welcher eine große Anzahl gelehrter Männer gebildet worden ist und immer noch gebildet wird. Weil Friedrich einer der tapfersten Fürsten seines Zeitalters'war, so verband sich mit ihm der Kaiser Sigismund, welcher damals einen hartnäckigen Krieg mit den H u s si t e n führte. Allerdings brachte diese Verbindung den armen Bewohnern Sachsens zuweilen großen Schaden; denn da Friedrich dem Kaiser großen Beistand leistete, so fielen die Hussiten häufig in Sachsen ein, legten viele Städte und Dörfer in Asche und behandelten die unglücklichen Einwohner mit un- 2*
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