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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 41

1868 - Leipzig : Arnoldi
41 Der dreißigjährige Krieg. In diesem Kriege, der von 1618 bis 1648 dauerte und großen- teils darum geführt ward, weil sich die Katholiken und Protestanten als die ärgsten Feinde betrachteten, stand anfangs Georg I. auf der Seite des Kaisers Ferdinand Ii. Sachsen wurde sehr bald der Schau- platz des Krieges, und wiewohl der Churfürst Ferdinand'^ Bundes- genosse war, so erlaubten sich doch die verbündeten Truppen, die von den Generalen Tilly und Wal len st ein angeführt wurden, große Gewaltthätigkeiten gegen die sächsischen Unterthanen. Die blutigsten und entscheidendsten Schlachten fielen in unserem Vaterlande vor; denn als der König von Schweden, Gustav Adolph, der den 24. Juni 1630 mit seiner Armee an der Ostsee gelandet war, um gegen die Feinde des evangelischen Glaubens zu streiten, den Gränzen unseres Vaterlandes sich näherte, da entschloß sich der Churfürst Georg, die Sache des Kaisers zu verlassen, und verband sich den 1. Sept. 1631 mit jenem siegreichen Helden. Adolph kämpfte in Sachsen äußerst glücklich. Den blutdürstigen General Tilly, welcher den 20. Mai 1631 die schöne Stadt Magdeburg erobert, ihre Häuser verbrannt und Väter, Mütter und Kinder grausam hingewürgt hatte, diesen gefürch- teten Mann schlug er den 7. Sept. 1631 bei Breitenfeld unweit Leipzig. Ein noch gefährlicherer Feldherr, mit Namen W a l l en st e i n, ward ebenfalls von dem jungen schwedischen Helden in den Ebenen bei Lützen den 6. Nov. 1632 auf das Haupt geschlagen. Leider verlor Gustav Adolph in dieser Schlacht selbst das Leben. Das war ein un- ersetzlicher Verlust für das arme Deutschland, so wie überhaupt für die evangelische Kirche und namentlich für unser Vaterland. Denn da Georg nach Gustav's Tode es nicht länger mit den Schweden halten wollte, weil es ihnen an ihrem braven Heerführer fehlte, so schloß er mit dem Kaiser im Jahre 1635 am 30. Mai zu Pra g einen Frieden. Auf diese Weise wechselte er mit seinen Bundesgenossen oft, und gerade dieser Wechsel war es, der für die Sachsen so verderblich wurde. Zwar blieb dieser Friede nicht ohne allen Vortheil. Für die Kriegs- kosten nämlich, welche Georg anfangs zum Besten des Kaisers ver- wendet hatte, forderte er von diesem 72 Tonnen Goldes; und weil es dem letzteren an Geld fehlte, so versprach er, dafür die Ober- und Niederlausitz zu geben. Gleichwohl konnten sich die damaligen Sachsen dieses Zuwachses an Land unmöglich freuen, denn die Schwe- den erkannten in dem Ucbertritte Georg's zu der kaiserlichen Partei den größten Undank, wofür sie an seinen unglücklichen Unterthanen die ärgste Rache zu nehmen gedachten. Anfangs von dem Feinde geschlagen, siegten sie bald über denselben unter ihrem wüthigen Feldherrn Banner
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