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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 46

1868 - Leipzig : Arnoldi
46 in Besitz. Die sächsische Armee, 17,000 Mann stark, mnßte sich der Pirna gefangen geben, nackdem ein großer Theil im Lager dnrch Hnnger und Krankheiten umgekommen war. Freunde und Feinde fielen den armen Unterthanen zur Last, und die Hauptstadt Dresden mußte besonders viel leiden; denn 1759 wurde ein großer Theil der Vor- städte niedergebrannt, und im Jnli 1760 begann Friedrich der Große die Stadt mit Bomben zu beschießen, 5 Kirchen und 2 Vorstädte gingen in Flammen auf, und schon lag ein Theil der Stadt in Asche, weil das Feuer vom 19. bis 21. Juli wüthete. Endlich erschienen die Oesterreicher und nöthigten den Feind, die Belagerung aufzugeben. Der Krieg dauerte noch fort bis zum Jahre 1763. Aus dem Jagd- schlösse zu Hubertusburg schloß man den langersehnten Frieden, der dem preußischen Könige den Besitz von Schlesien nochmals be- stätigte. Nach Herstellung des Friedens kehrte auch der Churfürst August in sein Land zurück, der während der Bedrängnisse des Krieges in Polen seine Zuflucht gesucht und gefunden hatte. Allein er überlebte die Ruhe des Friedens nicht lange, denn er starb bereits am 7 August 1763. Seine Gemahlin Marie Josephe war ihm im Tode voraus- gegangen. An die friedlichen Jahre seiner Regierung erinnert uns der Bau der herrlichen katholischen Kirche zu Dresden, wozu der Grund- stein schon 1739 gelegt worden war; es dauerte aber 18 Jahre, ehe das schöne Gebäude, welches Millionen kostete, vollendet wurde. Friedrich Christian, ein edler und für seine Unterthanen sehr besorgter Fürst, ließ sich's aus alle Weise angelegen sein, die Noth zu mildern, welche durch den 7jährigen Krieg entstanden war. Denn überall erhoben sich Klagen über gestörten Handel, über Theurung und Geldmangel; auch lagen viele Dörfer in Asche, und die Felder hatten in den Kriegsunruhen nicht gehörig bestellt werden können. Nach Kräften suchte der Chur- fürst dem verarmten Lande aufzuhelfen; allein er saß nur 10 Wochen auf dem Throne. Denn am 5. October 1763 trat er die Regierung an, und sckon am 17. December 1763 raffte ihn ein Schlagfluß dahin. Sein ältester Prinz, Friedrich August, hätte nun die Regierung antreten sollen. Allein dieser war erst 13 Jahre alt, weßhalb sein Onkel Xaver die Verwaltung des Landes übernahm. Unter diesem entstand die Bergakademie in Freiberg, um daselbst junge^Leute im Bergwesen gründlich zu unterrichten. Als er in mancher Hinstcht seine Sorgfalt für das Sachsenvolk bewährt hatte, und der Prinz Friedrich August volljährig geworden war, überließ er diesem das Ge- schäft der Regierung.
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