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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 111

1868 - Leipzig : Arnoldi
111 Die Wolken. Wolken sind nichts Anderes als wässerige Dünste, welche von der Erde oder von dem Meere aufsteigen, ungefähr wie der Dampf, der sich aus einem Gefäße, das mit heißem Wasser angefüllt ist, in die Höhe erhebt. Daß sie aus solchen Wasserbläschen bestehen, davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man einen hohen Berg, wie z. B. den Brocken, besteigt. Dieser hat eine Höhe von etwa 3633 Fuß. Geht nun eine Wolke tiefer, als die Höhe des Brockens beträgt, so ist man in einen undurchdringlichen Nebel eingehüllt, eben weil man sich in der Wolke selbst befindet. Freilich schwimmen die Wolken auch weit höher, und am entferntesten stehen von uns die weißen Wölkchen, die wir Lämmerwölkchen oder Schäfchen zu nennen pflegen. Die Gewitterwolken gehen dagegen viel tiefer. Betrachten wir die Wolken aufmerksam, so sehen wir sie gewöhnlich in einer schnelleren oder lang- sameren Bewegung. Dieß hängt von der Luft ab. Ist diese ruhig, so verändern die Wolken kaum bemerkbar ihre Stellung. Allein bei einem stärkeren Winde oder bei einem Gewittersturme werden sie mit unge- heurer Schnelligkeit fortgejagt. Ihr schönes Farbenspiel gewährt uns nicht selten einen herrlichen Anblick. Wie prachtvoll erscheinen uns die Wolken beim Auf- und Untergange der Sonne! Wie bewundern wir nicht die Herrlichkeit des Morgen- und Abendrothes! Roth, violet, bläulich und in noch andern Farben treten dann die Wolken vor unsre Augen. Die Verschiedenheit der Farben dürfen wir jedoch nicht in den Bestandtheilen ver Wolken selbst suchen, gleichsam ob die Dünste der rothen Wolken wirklich roth, und die der bläulichen Wolken wirklich bläulich wären; sondern dieß hängt von der Brechung der Lichtstrahlen ab. Je heiterer wir also den Himmel sehen, d. h. je weniger er mit wässerigen Dünsten angefüllt ist, desto geringer ist das Farbenspiel, das wir an dem Himmel wahrnehmen. Die verschiedene Gestalt der Wolken, die bald Berge, bald Bäume, bald andere Gegenstände darzustellen scheinen, ist sehr zufällig, je nachdem der Wind die Wolken so oder anders bewegt, und die wässerigen Dünste in der Luft sich mehr oder weniger auflösen. Der Kegen. Gott giebt Regen und dadurch fruchtbare Zeiten, damit unsere Herzen erfüllet werden mit Speise und Freude. Kommen nämlich die wäfferigen Dünste in einer Wolke so nahe an einander, daß sie sich vereinigen und in Tropfen verwandeln, so fallen sie als solche auf die Erde herab, was man den Regen nennt. Der Regen ist sowohl nach der Dauer, als nach der Stärke und Ausdehnung höchst verschieden. Er heißt Platzregen, wenn er in großen Tropfen und daher mit
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