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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 119

1868 - Leipzig : Arnoldi
119 Grundeis entsteht auf dem Boden der Flüsse, reißt sich in größeren und kleineren Stücken los, schwimmt sodann in die Höhe, verbindet sich und zieht endlich eine feste Eisdecke über den Fluß. Bei gelinder Witterung wird diese Eisdecke durch die Kraft des steigenden Fluß- wassers mit lautem Krachen zersprengt; größere und kleinere Schollen schwimmen nun fort, die sich nicht selten aufthürmen, den regelmäßigen Lauf des Wasfers verhindern und auf diese Weise vielen Schaden an- richten. Oft werden Brücken und Häuser mit fortgerissen, Menschen, Thiere und Gerüche durch das schnell steigende Wasser fortgeschwemmt, und flache Gegenden gleichen einer See. Die Luft. Die Luft ist ein flüssiger Körper, welcher unsere Erde von allen Seiten umgiebt. Ohne Luft können weder Menschen noch Thiere leben, und nimmt man einer Pflanze die Luft, so geht sie bald ein. Je näher die Luft der Erde kommt, desto dichter wird sie durch die Dünste, welche sich mit ihr vereinigen, und daher nennen wir sie den D u n st - kreis oder die Atmosphäre, die sich etwa 10 Meilen hoch erstreckt. Ueber diese Höhe hinaus befinden sich keine Dünste weiter; vielmehr wird die Luft völlig rein, und sie heißt der Luftkreis. Daß die Luft immer reiner wird, je höher sie sich von der Tiefe der Erde entfernt, beweist Folgendes. Wenn man hohe Berge ersteigt, so athmet man leichter, weil dort keine dichten Dünste das Athmen erschweren. Steigt man noch höher, so wird endlich die Luft so rein und dünn, daß sich keine Sonnenwärme in ihr aufhalten kann. Aus diesem Grunde findet man im heißesten Sommer auf sehr hohen Bergen beständig Schnee und Eis, wie z. B. auf den Alpen in der Schweiz. Ob die Luft gleich ein unsichtbarer Körper ist, so sind wir doch im Stande, sie zu fühlen. Denn wir fühlen den Druck der Luft, wenn wir mit der Hand schnell durch die Luft fahren, oder wenn ein Wind entsteht. Dabei ist die Luft auch ein elastischer Körper, d. h. ein solcher, welcher sich zusammenpressen läßt und, wenn der äußere Druck aufhört, sich wiederum ausdehnt. So läßt sich eine mit Luft angefüllte Rinds- blase mit der Hand zusammendrücken; läßt man die Blase frei, so dehnt die sich darin befindliche Luft aus; und die Blase nimmt wieder den vorigen Umfang ein. Taucht man ein leeres Glas in ein Gefäß mit Wasser, so wird nur wenig Wasser in das umgewendete Glas dringen, weil die Luft im Glase dieß verhindert; drückt man das Glas tiefer hinab, so wird die Luft zusammengepreßt, und es tritt folglich mehr Wasser in das Glas; entfernt man darauf die Hand vom Glase, und hört der Druck also auf, so steigt es in die Höhe, weil sich die Luft überall ausdehnt, die bisher durch den Druck des Wasfers zusammen-
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