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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 122

1868 - Leipzig : Arnoldi
122 stoße, die sich begegnen, heftig, so treiben sie die schwersten Körper in die Höhe und haben Kraft genug, die festesten Häuser in einigen Augen- blicken zu zertrümmern. Nutzen der Winde. Den Wind haben wir als eine große Wohlthat Gottes zu be- trachten. Gäbe es keinen Wind, so würde die Luft mit schädlichen Dünsten angefüllt bleiben, und die Menschen wie die Thiere würden bald krank werden, weil sie unreine Luft einathmen müßten. Es ist also der Wind, der die Lust reinigt und die Gesundheit aller Geschöpfe befördert. Dem Winde verdanken wir den Regen; denn er treibt die Wolken in alle Gegenden der Erde, so daß sie als Regen herabfallen und Alles erquicken. Der Wind bewegt das Meer und bewirkt durch diese Bewegung des Meerwassers, daß es vor Fäulniß bewahrt bleibt. Ist in den heißen Tagen die Sonnenhitze fast unerträglich, und schmachten Menschen, Thiere und Pflanzen nach einer wohlthuenden Kühle, so läßt Gott einen Wind wehen, welcher die heiße Luft abkühlt und die ermatteten Geschöpfe wiederum erfrischt. Hat die Regenzeit lange an- gehalten, und sehen wir den Himmel mit grauen Regenwolken fast ganz beoeckt, so bringt uns der Wind in kurzer Zeit heiteres Wetter, indem er die Regenwolken zerstreut und in entsernte Gegenden fort- führt. Ohne den Wind sähe es mit der Schifffahrt schlecht aus; denn da das Meer still steht, so müssen die Schisse mit Hilfe des Windes fortgetrieben werden; der Schiffer spannt die Segel auf, der Wind stemmt sich^ mit aller Kraft an die Segel und treibt auf diese Weise das Schiff vorwärts; je stärker der Wind ist, desto schneller ist der Lauf des Schiffes, und nicht selten legt ein Schiff in einer Stunde mehre Meilen zurück. Wie würden wir also aus den entfernten Erd- theilen Reis, Zucker, Kaffee, Baumwolle, Gewürze, Arzneimittel nebst anderen nöthigen Erzeugnissen bekommen, wenn der Seehandel nicht durch den Wind unterstützt würde? Eben so ist der Wind für die Gegenden, wo es wenig Wasser giebt, insofern unentbehrlich, als durch ihn die Windmühlen in Bewegung gesetzt werden. So wie der Bach, der Fluß, der Strom die sogenannten Wassermühlen treibt, welche uns mit dem nöthigen Mehl versorgen, so thun das die Windmühlen da, wo Wassermangel stattsindet. Der Windmüller dreht seine Mühle nach dem Winde, fängt denselben mit den großen Windflügeln auf und bringt dadurch die Mühle in Gang. Ja selbst zur Fortpflanzung vieler Gewächse trägt der Wind nicht wenig bei; denn er führt den reifen Samen, welcher in den Samenkapseln der Blumen, Sträucher und Bäume verborgen liegt, fort und'läßt ihn aus den Erdboden fallen. Auf diese Art sehen wir hier und da Gewächse keimen, welche
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