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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 123

1868 - Leipzig : Arnoldi
123 weder der Gärtner noch der Ackersmann gesäet hatte. Dasselbe finden wir auch in dem Walde bestätigt. Hier wachsen Fichten, Tannen, Kiefern, Birken, Buchen, Eichen, Erlen an solchen Stellen, wo man es am allerwenigsten erwartete. Anstalt also zu klagen, wenn der Sturm ein Schiss scheitern läßt, Bäume mit den Wurzeln aus dem Erdboden reißt, Dächer der Gebäude beschädigt, wollen wir vielmehr dem lieben Gott herzlich danken, daß er durch die Bewegung der Luft aus so vielfache Art für das Wohl seiner Geschöpfe gesorgt hat. Der Giftwind. Kommt die Luft aus heissen Gegenden oder aus solchen Ländern, wo es viele Sümpfe und schädliche Ausdünstungen giebt, so wird sie erhitzt und mit bösen Dünsten angefüllt. Natürlich verursachen Winde der Art manchfachen Nachtheil, und man hat sie daher Gift winde genannt. Von solchen Giftwinden werden Arabien, Aegypten und Italien nicht selten heimgesucht. In Arabien, wo die Hitze anhaltend ist, erzeugt sich in den grossen brennenden Sandwüsten der Samum oder Samiel, der daselbst gewöhnlich in den Monaten Juli und August weht. Bei seinem Erscheinen versengen alle Pflanzen, und Menschen und Thiere würden durch die erstickenden und lebensgefährlichen Wirkungen desselben umkommen müssen, wenn Gott es nicht so eingerichtet hätte, dass sie sich dagegen schützen können. Nähert sich nämlich der Samum, so kündigt er sich durch Staubwolken, die er in die Höhe treibt, durch Geräusch, das er in der Luft verursacht, so wie durch auf- fallenden Schwefelgeruch an. Sogleich werfen sich die Araber auf die Erde nieder, bedecken das Gesicht mit einem nassen Tuche und warten, bis der Wind, der gewöhnlich nur eine Viertelstunde lang dauert und nie unter zwei Fuss Höhe über der Erde hinstreicht, vorüber ist. Instinctartig thun die Thiere ein Gleiches, indem sie den Kopf zur Erde niedersenken. Wollte Jemand diese Massregel unbefolgt lassen, so würde er in wenigen Minuten ein Opfer des Todes sein, weil das Gift des Windes sehr bald den ganzen Körper durchdringt. Der Mensch, der auf diese Weise umgekommen ist, trocknet aus; an seinem Körper entdeckt man schwarze Flecken, die durch das einge- athmete Gift sich erzeugen, und der Leichnam wird so aufge- löst, dass einzelne Glieder, woran man den Todten ergreift, abfallen. Auch Palästina, das Nachbarland Arabiens, musste häufig die traurigen Folgen des Samum empfinden. Darauf beziehen sich die Bibelworte: ,,Der Mensch ist in seinem Leben
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