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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 140

1868 - Leipzig : Arnoldi
140 Röhre, so ist dieses ein Zeichen, daß die Wärme zugenommen hat, weil durch die zunehmende Wärme das Quecksilber oder der Spiritus ausgedehnt wird; fällt sie aber, so sieht man daraus, daß sich die Wärme vermindert hat, oder daß es kälter geworden ist, weil durch die vermehrte Kälte eine flüssige Materie zusammengezogen wird. Ohne Luft kann kein Feuer brennen. Je reiner die Luft ist, desto Heller ist das Feuer. Deckt man daher das brennende Oel, den bren- nenden Speck schnell mit einem Gesäße zu, oder schüttet man Asche und andere unbrennbare Körper darüber, so benimmt man dem Feuer die Luft, und es erstickt. Daher verlischt eine Laterne ohne Luftloch; daher handelt man ganz unvernünftig, wenn man in einer Stube, wo die Flanime um sich gegriffen hat, Fenster und Thüren öffnet, weil nun die Flamme durch die frische Luft erst rechte Nahrung bekommt; daher gießt man bei einer Feuersbrunst Wasser oder, was noch besser ist, Mistjauche in die Gluth, damit die äußere Luft aufhöre, auf den brennenden Körper einzudringen; daher erstickt man das Feuer in dem brennenden Schornsteine durch einen eisernen Schieber, oder in der entzündeten Ofenröhe durch eine eiserne Klappe, welche herumgedreht wird und der Luft jeden Zug unmöglich macht. In der unreinen Luft finden wir das Feuer nur matt. In einer Stube z. B. wo viele Menschen sind, wo sich viel Tabaksrauch befindet, wo Wasserdämpfe aufsteigen, oder wo mehre Kranke ausdünsten, da verzehrt sich das Talglicht sehr langsani, und wir sehen eine äußerst schwache Flamme; dagegen brennt es augenblicklich Heller, wenn die Fenster sich öffnen, und frische Lust dem Lichte zuströmt. Wer dieses Gesetz der Natur kennt, der wird es sogleich sehr abergläubig finden, wenn unverständige Leute sagen, daß der Patient sterben werde, sobalv in der Krankenstube das Lecht nur matt scheint; der wird den Unverstand derer bedauern, die da meinen, es gebe Personen, welche das Feuer durch Zaubersprüche und andere Gaukeleien versprechen können. Beschluß. Wohl ist es wahr, das Feuer richtet oft die größten Verheerungen an. Durch den Blitz, durch Unvorsichigkeit oder durch die ruchlose Hand des Mordbrenners wird ein Haus angezündet, die Flamme greift mit aller Gewalt um sich und legt zuweilen in einigen Stunden ein ganzes Dorf, einen großen Theil einer Stadt in Asä>e. Ach! es ist ein erschütternder Anblick, wenn die armen Bewohner an den rauchenden Brandstätten ihrer Wohnungen jammern, weil sie um ihr Obdach, um ihre Aernte, um ihre Habseligkeiten gekommen sind. Greift das Feuer in der Mitte der Nacht uni sich, wo die Menschen im tiefsten Schlafe liegen, so müssen sie ihr Vieh in den Ställen verbrennen lassen, oder
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