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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 141

1868 - Leipzig : Arnoldi
141 sie können ihr eignes Leben selbst nicht mehr retten, weil ihnen jeder Ausweg von der Gluth abgeschnitten wird. Bei dem nächtlichen Ge- witter kann man Unglücksfälle dieser Art vermeiden; denn kein ver- nünftiger Mensch wird bei der Annäherung des Gewitters im Bette liegen bleiben, sondern sogleich aufstehen, sich ankleiden, seine Haus- genossen wecken und Alles so anordnen, daß im Falle der Noth so viel als möglich gerettet werden könne. Aber wo aus Leichtsinn ober aus Bosheit ves Nachts ein Feuer ausbricht, da ist an Rettung ves Eigen- thums für diejenigen wenig zu denken, deren Wohnung zuerst von den Flammen ergriffen wird. Ob nun gleich das Feuer zuweilen furcht- baren Schaden anrichtet, so bleibt dieser Nachtheil doch immer sehr gering gegen den Vortheil, den er uns gewährt. Ohne Wärme würde in der ganzen Natur nichts flüssig sein; das Wasser der Quellen, der Bäche, der Ströme würde erstarren. Woher alsdann die Getränke, z. B. das Wasser, das Bier, der Wein, der Thee, der Kaffee s Wo bliebe dann die Schifffahrt und der Handel? Wie stände es alsdann mit den Wassermühlen, welche uns Mehl geben? Wie viele andere Vortheile müßten dann auf einmal verschwinden! Verhärtet sich jede Flüssigkeit, wo die Wärme mangelt, dann stirbt alles Lebendige; denn der Mensch, das Thier und die Pflanzen finden ihren Tod, wenn ihre Säfte nicht mehr in dem Körper auf- und absteigen; Wärme bleibt demnach das Element des Lebens. Und wie stände es mit unserm Haushalte, so wie mit tausend Bedürfnissen, wenn uns Gott das Feuer entzöge? Mit dem Feuer heizen wir im kalten Winter unsere Wohnstube; mit dem Feuer bereiten wir unsere Speisen und Getränke; mit dem Feuer brennen wir irdene Gefäße, als Töpfe, Tiegel, Teller, Schüsseln; mit dem Feuer bearbeiten wir die Metalle, so daß wir das Eisen, das Zinn, das Kupfer, das Silber, das Gold bald zum unent- behrlichsten Hausgeräthe, bald zum Gelde, bald zum Schmucke benutzen können; mit dem Feuer verschaffen wir uns in der Apotheke die heil- samsten Arzneimittel; mit dem Feuer endlich erhellen wir uiis die finstern Stuben und Strafen, und wir werden dadurch in den Stand gesetzt, auch die Nachtstunden zu unsern Beschäftigungen und zu unserer Erholung zu benutzen. Das Licht. Einer der feinsten Körper ist das Licht. Sticht man daher in ein Papier mit einer Stecknadel eine Oefsnung, und sieht durch dieselbe des Nachts nach dem Sternenhimmel, oder am Tage nach andern Gegenständen, so erblickt man einen großen Raum des Himmels mit seinen Sternen oder eine sehr ausgebreitete Gegend mit ihren Ver- änderungen. Jever Stern also, und jeder Körper, den wir wahrnehmen,
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