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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 161

1868 - Leipzig : Arnoldi
161 gleichsam eingeschnitten oder gekerbt zu sein scheint. An ihrem Kopfe sitzen bald zwei, bald vier, bald sechs und noch mehr Augen, aber ohne Augenlider. So hat z. B. die Spinne gemeiniglich acht Augen. Das Maul ist nicht bei allen Insec- ten gleich; denn viele müssen ihre Nahrung mit dem Rüssel suchen, der bald spitzig, bald stumpf ist. Eben so weichen sie rücksichtlich der Flügel von einander ab; denn bei einigen fin- det man nur zwei, bei andern wiederum vier Flügel. Die Zahl der Füsse ist wenigstens sechs; es giebt aber auch' Insecten, bei welchen man acht, zehn, zwölf, ja mehr als hundert Füsse wahrnimmt. Freilich bekommen sie diese Füsse nicht sogleich, wenn sie ins Leben treten, weil mit ihnen eine merkwürdige Verwandlung vorgeht, ehe sie sich vollkommen ausbilden. Denn die Insecten legen Eier; daraus entstehen ungeflügelte Würmchen, die man Larven nennt. In diesem Zustande strei- fen sie drei- bis viermal ihre Haut ab, und wenn sie ausge- wachsen sind, so spinnen sie sich ein und fertigen sich einen harten Ueberzug, worin sie so lange ohne Nahrung leben, bis ihr Körper völlig ausgebildet ist. Solche eingesponnene Insec- ten heissen Puppen. Nach erlangter Ausbildung durch- brechen sie ihre Hülle und fliegen als vollkommene Insecten davon. So ist es der Fall bei den Schmetterlingen, Fliegen, Wespen, Bienen u. s. w. Die Maden im Käse sind nichts Anderes, als Larven, woraus sich sodann die Fliegen bilden. Wie sehr sich die Insecten vermehren, das kann man daraus sehen, dass die Bienenkönigin mehr als 8000, und die Schmeiss- fliege mehr als 20,000 Eier legt. Gewisse Insecten wohnen nur im Wasser, wie der Krebs; die meisten auf dem trockenen Lande. Einige Larven halten sich unter der Erde auf; hierher gehört der Engerling, aus welchem später der Maikäfer her- vorgeht. Dass das Lebensalter der Kerbthiere sehr manchfal- tig sei, dafür spricht die tägliche Erfahrung; denn die meisten leben nur ein Jahr, einige kürzere Zeit, und die Eintagsfliege nur einen einzigen Tag. Der gemeine Mann pflegt gewöhnlich diese Thiergattung Ungeziefer zu nennen, welchen verächt- lichen Namen er ihr wegen des vielfachen Schadens gegeben hat, den sie stiftet. Allerdings verwüstet die Raupe in den Gärten sehr viel, und von dem Floh, der Laus, von der Wanze und anderen Geschöpfen der Art wissen wir schwerlich einen Nutzen aufzufinden. Allein dabei wollen wir die grossen Vor- theile nicht verkennen, die uns die Insecten gewähren. Der Krebs z. B. dient dem Menschen zur Nahrung; die spanische Otto, Kinderfreund. ll
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