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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 176

1868 - Leipzig : Arnoldi
176 In Sachsen gehören dazu 32 Dörfer, 11 Dorsantheile, worunter 2 Rittergüter, 3 Borwerke und Klosterwaldungen; in Preußen besitzt es 8 Dörfer und die Stadt Wittichenau. Dem Kloster steht eine Aeb- tissin vor. Pulsnitz an der Pulsnitz, treibt starken Handel mit Leinwand und Band. Die dasigen Pfefferkuchen und Töpferwaaren sind berühmt. Der Töpfer bereitet seine Waaren aus Thon, der vor allen Dingen getreten und sorgfältig gereinigt wird. Die Bildung der Töpfergefäße geschieht auf der Töpferscheibe, die aus zwei hölzernen Scheiben besteht, wovon die obere kleiner als die untere ist; beide sind durch eine eiserne Spille mit einander verbunden. Auf der oberen Scheibe formt der Töpfer den Thon mit den Händen, während er die untere mit den Füßen dreht. Die schlechteren Gefäße, z. B. die thönernen Schüsseln, Teller und Spielgeräthe, werden, wenn sie trocken sind, mit Farbe über- strichen, glasirt und gebrannt; die besseren dagegen werden erst gebrannt, dann glasirt, bemalt und wieder gebrannt, damit sie fester werden und am Feuer nicht zerspringen. Königsbrück, ebenfalls an der Pulsnitz, liefert gleichfalls Töpferwaaren, besonders thönerne Pfeifen. Auch giebt es in der Um- gegend eine große Menge Bandweber. Eine Stunde von der Stadt erhebt sich der Keulenberg oder Augustusberg, auf welchem seit dem 18. September 1818 eine Granitsäule steht, welche an das Regierungsjubelfest des verstorbenen Königs Friedrich August erinnert. In den großen Waldungen bei Königsbrück findet man Pechsiedereien und Kohlenbrennereien. Das Pech kommt aus dem Harze der Kiefer, Fichte und Tanne, die im Frühjahre aufgeritzt werden, damit der harzige Saft im Sommer herausquillt. Im Herbste sammelt man das Harz, schmelzt es in kupfernen Kesseln und läßt das geschmolzene Harz durch einen Sack von grober Leinwand fließen, damit es von allem Unrathe gereinigt werde. So gewinnt man das gewöhnliche braune Pech, das man zum Pichen der Fässer, zum Verschließen der Flaschen, zur Bereitung gewisser Pflaster und zum Bestreichen des Schuhdrahtes benutzt. Der Seiler macht davon die Pechfackeln. Aus den harzigen Aesten, Wurzeln und Rinden des Nadelholzes erhält man den Theer, indem man dieselben in einen gewölbten Ofen legt, um sie herum ein Feuer anmacht und das Harz aus ihnen herausschwitzen läßt, welches dann durch das in der Mitte des Ofens sich befindende Loch läuft und in untergesetzte Gefäße fließt. Auf diese Weise werden die Holzstücke ausgebraten oder geschwehlt; daher nennt man eine solche Vorrichtung eine Theerschwehlerei. Bei dem Kohlenbrennen hat man ebenfalls die Absicht, alle Feuchtigkeit aus dem Holze zu ziehen. Damit es verkohle und als Kohle weder Flamme noch Rus von sich
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