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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 179

1868 - Leipzig : Arnoldi
179 einem ihrer erschlagenen Mitarbeiter abzuschneiden und sich damit zu sättigen. Viele Leute waren damit beschäftigt, den Schutt hinwegzuschaffen. Endlich hörte man den Ruf der Ver- grabenen um Hilfe. Nun ward die Anstrengung verdoppelt, und wirklich erlebte man die Freude, die oben erwähnten fünf Leidensgefährten zu retten. In ihrer Noth hatten sie sich durch Gebet und durch das Singen trostvoller Liederverse gestärkt. Wer von ihnen ein Gebet wusste, der sprach es vor; und die Anderen sprachen es mit Andacht nach. Besonders gab ihnen folgender Vers neuen Muth: Ach Gott, verlass mich nicht In Nöthen und Gefahren, Und lass zu rechter Zeit Mir Hilfe widerfahren. Pillnitz, ein Dorf an der Elbe, hat ein schönes Schloss mit schönen Gärten, wo die königliche Familie sich im Sommer aufhält. Dabei liegt der Borsberg, bis zu dessen Spitze man eine Stunde zu steigen hat. Seine Höhe beträgt 113 Fuss über der Nordsee. Am Fusse des Berges ist eine Bergruine erbaut, von welcher man eine reizende Aussicht geniesst. Nicht weniger belohnend ist der Weg in die nahe Keppmühle und auf den sogenannten Zuckerhut, einen nahe gelegenen Bergkegel. Hohnstein, an dem Polenzbach, treibt Hopfenbau; in dem Schlosse zeigt man eine Folterkammer; vor 100 Jahren hegte man in einem Garten, der mit hohen Mauern umgeben war, eine Anzahl Bären. Jetzt befinden sich im Schlosse männliche Sträflinge, wie in Waldheim und Zwickau. Gegen- über liegt der Hockstein, die sonstige Vorfestung von dem befestigten Hohnstein. Das Schloss zu Moritzburg enthält neben vielen Zim- mern einen herrlichen Saal, der mit seltenen Hirschgeweihen geschmückt ist. In der Nähe werden wilde Schweine, Hirsche und Fasane gehegt. Die Moritzburger Teiche, deren man 53 zählt, liefern mehre hundert Centner Karpfen, Hechte und andere wohlschmeckende Fische. Zu Eisenb e rg bei Moritz- burg werden jährlich 3 Jahr- und Viehmärkte gehalten. Grossenhain an der Röder ist bekannt durch seine Tuchfabriken, so wie durch Wollspinnerei und Cattundruckerei. Bei dem Dorfe Zeithain hielt August der Starke 1730 ein grosses Lustlager, das eine Million Thaler kostete. 12*
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