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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 184

1868 - Leipzig : Arnoldi
184 Plauenschen Gründ, in welchem die Weisseritzhiesst. Durch diesen Grund hat man 1855 von Dresden nach Tharand eine Eisenbahn angelegt und sie nach dem Kronprinzen Albert die Albertsbahn genannt. Die Weisseritz bildet anfangs zwei Flüsse, nämlich die rothe und wi 1 de Weisseritz. Jene ent- springt bei Altenberg und berührt Dippoldiswalde. Diese kommt von der böhmischen Grenze und Hiesst bei Tharand vorbei. Im Plauenschen Grunde vereinigen sie sich. Beide werden benutzt, um das Holz aus dem Erzgebirge nach Dres- den zu flössen, ln diesem Grunde findet man die nützlichen Steinkohlen, von denen jährlich gegen 600,000 Tonnen von 1200 Bergleuten zu Tage gefördert werden. Auch giebt es hier eine Glashütte, wo man grünes Glas, z. B. Weinflaschen, Trink- und Arzneigläser fertigt. Das Glas bereitet man aus feinem Sande, aus Kalk und Holzasche, welche Massen man in einem Schmelzofen in feuerfesten Gelassen zum Schmelzen bringt. Darauf nimmt der Glasblaser sein eisernes Blasrohr, welches unten einen hohlen Kopf und oben ein hölzernes Mund- stück hat, taucht den Kopf in die flüssige, glühende Glasmasse, bläst in das Rohr und giebt dem daran hängenden Klümpchen die beliebige Form. Ist das Gelass fertig, so kommt es in einen Kühlofen, damit es nicht durch die plötzliche Kälte zerspringe. Meissen, an der Elbe, liegt in einer herrlichen Gegend. Die Stadt selbst wurde von dem Kaiser Heinrich I. 922 an- gelegt, damit er die räuberischen Sorbenwenden im Zaume halten konnte, die öfter in sein Land einfielen. Es giebt hier manches Merkwürdige. Meissen hat eine fast 1000 Jahre alte Domkirche, in welcher Friedrich der Streitbare be- graben liegt, der so tapfer gegen die Hussiten kämpfte. Meissen hat ferner eine Fürstenschule, die der Churfürst Moritz im löten Jahrhundert gründete, und in der 120 Schüler auf die Universität vorbereitet werden. Der Aufwand für die Lehr- anstalt beläuft sich jährlich auf 17,000 Thlr, so dass der Un- terhalt jedes Zöglings ungefähr 140 Thlr. kostet. In der Albrechtsburg, die von Albrecht dem Beherzten 1471 erbaut ward, befand sich seit 1710 die königliche Porzellanfabrik, die einzige in unserem Lande. Das Meissener Porzellan ist weit und breit berühmt. Ein gewisser Böttcher, der unter August dem Starken lebte, war der Erfinder desselben. Die Masse selbst besteht aus der weissen Porzellanerde, die man bei Aue im Erzgebirge gräbt, aus Kiesel, Quarz und Gyps. Nach sorg- fältiger Mischung dieser Mineralien formt man daraus Teller,
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