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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 185

1868 - Leipzig : Arnoldi
185 Schüsseln, Tassen, Pfeifenköpfe, Kannen und andere Geräthe, die bald weiss sind; bald vergoldet, bald mit den schönsten Gemälden verziert werden. Man fertigt hier Teller, die 50 Thaler und noch mehr kosten. Damit das Porzellan recht fest werde, so wird es zwei-, ja zuweilen auch dreimal gebrannt. In der Porzellanfabrik beschäftigen sich täglich 600 Arbeiter. Von der Stadt Meissen hat auch der Meissener Wein seinen Namen, der auf den herrlichen Elbbergen, die sich von Meissen iu einer Strecke von 8 Stunden bis nach Pillnitz ziehen, wächst. Man erbaut in guten Jahren viele tausend Eimer theils rothen, theils weissen Wein. Auch ist die Meissener Pflege durch ihr treffliches Obst berühmt. Kötschenbroda, zwischen Dresden und Meissen, hat 3 Jahr- und Viehmärkte. Hier schloss der Churfürst Johann Georg I. am 27. August 1645 mit den Schweden einen Waffen- stillstand auf 7 Monate. Im Jahre 1634 tödtete man in der Elbe einen Seehund. In der Gegend von dem Städtchen Lommatzsch wächst das schönste und meiste Getreide, so dass es hier sehr wohl- habende Bauern giebt, die schon Melanchthon, Luthers Zeit- genosse , die Sammetbauern nannte, weil sie sich in Sammet kleideten. In Lommatzsch wird daher viel Handel mit Getreide und Flachs getrieben. Auch liefert die Gegend schönes Obst. Fast eben so fruchtbar ist der Strich bei Oschatz, wo es viele gute Tuchfabriken giebt. In der Nähe findet man die Wetzsteine. Nicht weit davon erhebt sich der Kulmberg, auf dem man eine sehr weite Aussicht geniesst, da er in einer grossen Ebene liegt. Das Dorf Kesselsdorf, zwei Stunden von Dresden, erinnert uns an die Schlacht, welche die Sachsen den 15. December 1745 gegen die Preussen verloren. Der preussische König, Friedrich der Grosse, stritt nämlich mit Oesterreich um den Besitz von Schlesien, und der Churfürst von Sachsen hatte sich mit dem Kaiser von Oesterreich verbunden. Nach der verlorenen Schlacht zogen die Feinde siegreich in Dresden ein, wo es den 25. December zu einem Frieden kam, in welchem Friedrich dem Grossen das verlangte Schlesien abgetreten wer- den musste. Im südöstlichen Theile des Erzgebirges liegt die Stadt Alte nb erg in einer sehr rauhen Gegend. Die Einwohner treiben ansehnliche Viehzucht und nähren sich von Strohflechten und Spitzenklöppeln. Hier ist der stärkste Zinnbau Sachsens.
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