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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 191

1868 - Leipzig : Arnoldi
191 feinsten Zwirnfäden mit einer solchen Schnelligkeit regieren, daß das Auge des Zuschauers nicht schnell genug folgen kann. Finden die Spitzen keinen Abgang in Sachsen und im Auslande, so leidet eine Menge der Erzgebirger Mangel an Arbeit und Brod. Seit 1828 wird die Seidenweberei auf 400 Webstühlen betrieben. Seit dem Jahre 1842 besteht in Annaberg ein Schullehrer-Seminar. Buchholz, nur 1000 Schritte von Annaberg, an der Sehma, hat viele Posamentirer, auch Spitzen- und Bandhandlungeu. Wiesenthal, durch das Grenzwasser von Böhmen getrennt, liegt am Fuße des Fichtelberges, der 3800 Fuß hoch ist, und aus welchem die Zschopau und das Schwarzwasser entspringen. Man theilt Wiesenthal in Ober- und Unter wies ent hat; beide dehnen sich eine Stunde lang aus. Unterwiesenthal ist einem Dorfe ähnlich gebaut und hat einige Hammerwerke. Oberwiesenthal ist die höchste Stadt in Sachsen. Hier finden wnr die rauheste Gegend unsers Vaterslandes, wo selbst im Juni noch Schnee in den Thälern lieg:, und die daher mit Recht das sächsische Sibirien genannt wird. Korn und Waizen können wegen des langen Winters nur wenig erbaut werden. Dw Einwohner treiben mit dem benachbarten Böhmen starken Handel und nähren sich vom Spitzenklöppeln und Bandmachen. Auch fertigen die Nadler sehr gute Stecknadeln und einen großen Theil der sogenannten Carlsbader Waaren. Schwarzenberg, am Schwarzwasser gelegen, hat, wie viele Städte des Erzgebirges, eine Klöppelschule. Die Stadt brannte den 2. Mai 1824 ab, ist aber schöner wieder aufgebaut, als sie vorher war. Es giebt hier einen Drahthammer, wo sehr seiner Eisendraht gezogen wird; denn man kann ein Pfund Eisen aus 72 bis 73 Stun- den Länge ausdehnen. Dieß geschieht, indem eine eiserne Stange durch eine Oeffnung, die sich in einer eisernen Platte befindet, und die etwas enger ist als die Stange, mit Gewalt hindurch gezogen wird. Dieß setzt man mit immer kleineren Oeffnungen fort, bis der Draht die verlangte Feinheit erhalten hat. Sowohl die Drahthämmer, als auch die Hohöfen und die Blechhämmer, die wir oben erwähnt haben, geben vielen Menschen Beschäftigung. Bei dem Dorfe Krottendors an der Zschopau, 11/2 Meile von Schwarzenberg, ist seit 1587 ein Marmorbruch, dessen schöner weißer Marmor zu den Platten in der katholischen Kirche in Dresden und zu vielen Statuen benutzt worden ist. Noch immer wird dieser Stein gebrochen. E i b e n st o ck, nicht weit von der Schneeberger Mulde, eine kleine Stadt im sächsischen Sibirien, liegt 2 gute Stunden vom Auersberge, von dessen Spitze man bei heiterem Himmel bis nach Leipzig sehen
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