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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 197

1868 - Leipzig : Arnoldi
197 Buchdruckern, den Schuhmachern, den Anstreichern u. s. w. ist der Kienruß unentbehrlich. Im Jahre 1834 brannte die Stadt fast ganz nieder. Nach dem Aufbau hat sie ein äußerst freundliches Ansehen erhalten. Das einzige Messingwerk in Sachsen befindet sich in dem nahe- gelegenen Rodewisch, das jährlich 6000 Centner Tafelmessing und 2000 Centner Messingdraht liefert. Das Messing besteht aus einer Mischung von Kupfer und Galmei oder Zink und wird auf dem Mes- singhammer zu Blech und auf dem Drahtwerke zu Draht verarbeitet. Aus Messingbleche fertigt der Klempner Leuchter, Dosen, Lichtputzen und andere Geräthschaften; den Messingdraht benutzt mau zu Steck- nadeln, Klaviersaiten u. s. w. Lengefeld hat ansehnliche Tuchfabriken und 3 Spinnmühlen. Reichenbach fertigt Musselin und wollene Strümpfe; es hat 500 Tuchmacher, 2 Spinnmühlen für Schafwolle und 1 für Baum- wolle mit 12,302 Spindeln. Im Jahre 1833 brannte die Stadt ab. In Markneukirchen giebt es viele Justrumentmacher; auch werden daselbst Darmsaiten, z. B. für die Violine, für die Harfe ge- sponnen. Die Darmsaiten macht man aus den Därmen der Schafe, Ziegen, Gemsen und Katzen. Zuerst schabt man allen Schleim ab, legt sie sodann in Seifensiederlauge und spinnt sie. Nun kommen sie in den Schwefelkasten, wo sie durch den angezündeten Schwefel weiß werden. Sind sie getrocknet, so bestreicht man sie mit Mandelöl. Zu einer Violinsaite gehören 3—6 Därme; die stärkste Saite auf der großen Baßgeige besteht aus 120 zusammengedrehten Därmen. Zwischen den Städten Adorf und Oelsnitz giebt es Perlen- bänke, d. h. Haufen von Perlenmuscheln, die meist 6 Zoll lang, 2 Zoll hoch, auswendig schwarz, innerlich silberweiß sind und viele, aber selten große und schöne Perlen enthalten. Im grünen Gewölbe zeigt man 2 Schnuren Elsterperlen, welche den asiatischen beinahe gleich- kommen. Die Perle entsteht auf der innern Seite der Muschel, indem dadurch das inwohnende Schaalthier sein Haus gegen das Durch- bohren der Würmer schützt. Sandkörnchen, die beim Oefsnen der Muschel hineinfallen, oder absichtlich hineingeworfen werden, überzieht das Thier mit einer kalkartigen Materie. Eine mäßige Perle muß wenigstens zehn Jahre wachsen. Die Elsterperlen gehören dem Könige, welcher eine Anzahl Perlenfischer besoldet, die jährlich einige Male die Elster durchwaten müssen, wenn sie am seichtesten ist, und die reifen Muscheln sammeln. In dem Dorfe Elster an dem Flusse gleiches Namens, nicht weit von der böhmischen Grenze, ist der Augustusbrunnen. Dieser Sauerbrunnen wird als Heilanstalt benutzt.
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