1868 -
Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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verbargen, nachdem sie gehört hatten, daß Kaufungen bereits vom
Köhler Schmidt gefangen worden sei.
Glauchau an der westlichen Mulde, jetzt eine der berühmtesten
Fabrikstädte Sachsens, fertigt viel schwarzes Tuch für die Altenburger
Bauern, welche sehr weite Pluderhosen tragen und ihre eigenthümliche
Kleidung beibehalten; es hat einen Eisen- und Kupferhammer, ein
Waisenhaus und große Getreidemärkte. Im Jahre 1858 stieg die
Mulde zu einer seltenen Höhe und richtete hier und anderwärts große
Verwüstungen an.
Von Waldenburg an der Mulde hat die Waldenburger
Waare ihren Namen, worunter man feste, gut glasirte Töpfergefäße
zu verstehen hat, die in dem nahen Dorfe Altstadt gebrannt werden.
Seit 1844 besteht hier ein Schullehrer-Seminar.
Penig hat einen Eisenhammer, der besonders Tuchscheeren
fertigt, eine sehr große Spinnmühle und eine Papierfabrik; es liefert
auch viele Töpferwaaren.
Rochsburg hat die ansehnlichste Schäferei in Sachsen, welche
die beßte Wolle in ganz Deutschland liefert. Das Schloß gehört zu
den ältesten und schönsten Ritterburgen des Vaterlandes.
In L i ch t e n st e i n und Callenberg findet man viele Strumpf-
wirker, auch Bleichen und Baumwollenspinnereien. In Callenberg
hat der Fürst von Schönburg ein Seminar zur Bildung von Lehre-
rinnen gegründet.
4. bis Leipziger Xreisdirection,
mit eillsm Gebiete von 63^/^ Meilen, grenzt östlich an die
Dresdener, südlich an die Zwickauer Kreisdirection, so wie an
Altenburg, westlich und nördlich an Preussen. Nur im Süden
trifft man Hügelreihen; der nördliche Theil ist flach. Gewässer
sind: die beiden Muldeli, die sich hier zu einem Flusse
vereinigen, die Zschopau, diepleisse, die Parthe und
die weisse Elster. Letztere entspringt aus einem Brunnen
bei dem bömischen Dorfe Himmelreich unweit der sächsischen
Grenze, geht durch das Voigtland, tritt hierauf in die fürstlich
Reussischen Lande ein und durchströmt einen Theil des ehe-
maligen Neustädter Kreises, der jetzt zum Grossherzogthum
Weimar gehört. Unfern Pegau kommt die Elster wieder nach
Sachsen. Mit ihr verbinden sich bei Leipzig die Pleisse und
die Parthe. Jene entspringt an der voigtländischen Grenze
oberhalb Zwickau, geht in das Altenburgische und tritt bei
Regis abermals nach Sachsen. Die Parthe hat in dem Kol-
ditzer Walde ihren Ursprung. Nicht weit von Halle ergiesst