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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 201

1868 - Leipzig : Arnoldi
201 Bei der Stadt Mügeln an der Döllnitz, die sich von Ackerbau und Weberei nährt, liegt das Dorf Altmügeln, wo jährlich der sehr besuchte Stoppelmarkt auf den Feldern ge- halten wird. Waldheim, an der Zschopau, hat ein Zuchthaus, in wel- ches die Verbrecher der öffentlichen Sicherheit wegen geschafft werden. Am 20. Mai 1832 brach ein Feuer aus, welches 30 Häuser, die Kirche und Schule einäscherte; 3 Brandbriefe wurden dabei gefunden. Von Riesa geht jetzt eine Eisen- bahn über Döbeln, Waldheim und Mittweida nach Chemnitz. An der Zwickauer Mulde findet man die Stadt Rochlitz, welche nach mehren grossen Feuersbrünsten ziemlich ganz neu erbaut ist. Hier schlug Johann Friedrich der Gross- müthige am 3ten März 1547 den Markgrafen Albrecht von Brandenburg, der seinem Freunde Moritz 6000 Mann zur Hilfe sendete. In dem dasigen Schlosse hielt die verwittwete Elisabeth, Schwester des Landgrafen Philipp von Hessen, ihren Hof. In der Nähe ist das Rochlitzer Waldgebirge, das höchste in der Leipziger Kreisdireetion, wo Porphyr, d. h. rother Sandstein zu Treppenstufen, Fensterstöcken, Thürge- wänden, Mühlsteinen, Viehtrögen und Schleifsteinen verar- beitet wird. Kolditz fertigt gutes Steingut und andere Töpferwaaren, hat starken Getreidehandel und seit 1803 war daselbst ein Arbeitshaus für 200 Vagabunden, d. h. für solche Menschen, welche blos im Lande herumtrren und nicht arbeiten wollen. Jetzt befinden sich hier 400 Geisteskranke zur Verpflegung und Heilung. Im Kolditzer Schlosse starb 1486 der Churfürst Ernst, Stammvater der Ernestinischen Linie. Unterhalb Kol- ditz, nämlich bei dem Dorfe Sermuth, vereinigen sich die Freiberger und Zwickauer Mulde zu einem Flusse. An der nunmehr vereinigten Mulde liegen die Städte Grimma und Wurzen. In vieler Hinsicht bleibt Grimma merkwürdig, denn hier ward 1443 Albert de r Beherzte, der Stammvater der Albertinischen Linie, geboren; hier stif- tete Friedrich der Sanftmiithige 1458 die Leipziger Neujahr- messe, hier wurden die Brüder Friedrich der Weise und Johann der Beständige erzogen; hier hielt sich oft Melanchthon auf; hierher verlegte Moritz 1550 die zu Merseburg 1543 ge- stiftete Fürstenschule, wo 120 Schüler freie Wohnung und Kost gemessen und blos ein geringes Schulgeld bezahlen. In dem
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