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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 204

1868 - Leipzig : Arnoldi
204 so dass sich Kaufleute aus den entferntesten Gegenden Euro- pa’^, ja selbst aus Asien und Amerika, dahin begeben, um grosse Geschäfte abzumachen. Vor allen Städten hat Leipzig den blühendsten Buchhandel; denn man findet hier über 200 Buchhandlungen und 40 Buchdruckereien, welche letztere jähr- lich weit über 50,000 Ballen Papier verbrauchen. Im Jahre 1813 fiel in den dortigen Ebenen die Völkerschlacht vor, wel- che den 14ten October begann und den 19ten mit der Eroberung Leipzigs endete, worauf der französische Kaiser Napoleon sei- nen Rückzug antreten und den Oesterreichern, Russen, Preus- sen und Schweden weichen musste, um Deutschland nie wieder zu betreten. Unser verstorbener König Friedrich August, der sich während der fürchterlichen Schlacht in Leipzig auf- hielt, ward nach der Einnahme der Stadt gefangen genommen und nach Berlin abgeführt, weil er dem Bündnisse mit Napo- leon treu geblieben war. Von Leipzig aus führt eine Eisenbahn südlich nach Baiern über Altenburg, Crimmitzschau, Werdau, Zwickau, Reichenbach und Plauen. Bei dem Dorfe Breitenfeld an der preussischen Grenze kam es im 30jährigen Kriege zu einer entscheidenden Schlacht, in welcher der Schwedenkönig Gustav Adolph den kaiserlichen General Tilly den 7. Sept. 1631 schlug. Zum Andenken an diesen Sieg hat man am 7. September 1831 daselbst ein schö- nes Denkmal errichtet, welches die Aufschrift führt: Glaubensfreiheit für die Welt Rettete bei Breitenfeld Gustav Adolph, Christ und Held. Den 7. Sept. 1631. Ander weissen Elster liegen die Städte Groitzsch, Pegau und Zwenkau, die von Feldbau, Leinweberei, Vieh- und Ge- treidehandel sich nähren, auch Babuschen oder Saffianpantoffeln liefern, deren Fertigung ein Bürger aus Groitzsch, der lange in türkischer Gefangenschaft gelebt und dabei jene Pantoffeln kennen gelernt hatte, vor etwa 150 Jahren zuerst lehrte. Pegau ward im 30jährigen Kriege vor gänzlicher Zer- störung auf folgende Art gerettet: Als der schwedische General Torstenson die Stadt am 4. Dec. 1644 beschiessen liess und sie zu verheeren drohte, ging sein ehemaliger Universi- tätsfreund, der Superintendent Dr. Lange, ins feindliche Lager, begleitet von 12 weissgekleideten Knaben, welche aufihre Kniee fielen und das Lied sangen: Wenn wir in höchsten Nöthen sind. Durch diesen Gesang ward Torstenson zum Mitleid gestimmt und die Stadt blieb grösstentheils verschont.
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