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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 2

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
2 den Angriff des reißenden Thieres, noch die rauheste Wit- terung. Nicht weniger bildeten sie sich dadurch zu tapferen Kriegern. Uebcrall war damals die Tapferkeit der alten Sachsen bekannt, und wo der alte Sachse eine Schlacht lieferte, da war auch gewöhnlich der Sieg. Sein schönster Schmuck blieben daher die Waffen. Selten ging er ohne Lanze vor seine Hütte; den Wurfspieß wußte er sehr ge- schickt zu schleudern; mit dem Schilde, der gewöhnlich von Weidenruthen geflochten und bunt gemalt war, bedeckte er seinen ganzen Körper; ein großes Schwert bing an seiner Seite. So kriegerisch aber der Sachse war, so unwissend war er auch.. Natürlich blieben die Kinder auch ungebildet. Von Schulen wußte man damals noch nichts, und folglich dürfte man an das Lesen, Schreiben, Rechnen und an andre nützliche Kenntnisse gar nicht denken. Der Vater härtete den Knaben schon frühzeitig ab; dieser mußte sich im Reiten, Wettrennen, Werfen, Schwimmen, Springen üben; er mußte über Lanzen, die mit ihren Spitzen aufrecht standen, hinwegspringen, oder'durch Schwerter, die in einiger Ent- fernung aufgesteckt waren, schnell tanzeu, womit freilich manche Gefahr verbunden war. Konnte er die Waffen re- gieren, so nahm ihn der Vater mit auf die Jagd, und als Jüngling zog er sodann mit in den Krieg; denn kein waf- fenfähiger Sachse blieb zu Hause, wenn es galt, in der Schlacht Ehre und Beute zu erwerben. Wie Spiel und Beschäftigung unsre Vorfahren schon von Jugend auf vor jeder Verweichlichung sicherten, so thaten cs auch ihre Nahrungmittel und Wohnungen. Jene bestanden in Krau- tern, Wurzeln, Milch und dem Fleische der wilden Thiere, diese in Hütten oder Zelten, die sie da wieder aufschlugen, wo sie für ihre Viehheerden frische Weideplätze fanden; denn sie blieben nur so lange an einem und demselben Orte, als das Futter für ihr Vieh ausreichte. Als ein rohes Volk beteten sie mehre Götzen an. Außer der Sonne und dem Monde war ihnen besonders Wodan heilig, den sie als ihren Kriegsgott verehrten. Wie grausam sie bei dieser groben llnwissenheit waren, das kann man daraus wahrnehmen, daß sie zuweilen einige ihrer gefangenen Feinde schlachteten und ihren Götzen opferten. Bei aller Roh-
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