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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 20

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
20 unglücklich cib; sie tuurbon geschlagen, und mehre der An- führer geriethen in Gefangenschaft. Ludwig ließ sie vor sich kommen und sagte zu ihnen: „Wohl könnte ich eure Untreue dadurch bestrafen, wenn ich euch sämmtlich hin- richten ließe; aber dann würde man mir vorwerfen, daß ich meine eigenen Leute todte. Wollte ich euch um Geld strafen, so ist mir das zu unehrlich und eigennützig. Ließe ich euch ungestraft wieder gehen, so würdet ihr meines Zorns nicht achten und euch noch wie vorher jeden Frevel erlauben. Ich will euch daher aus eine andere Art demüthigen, die euch eben so wenig gefallen und euren Thaten angemessen seyn soll. " Sogleich ließ er die Edelleute aus einen Acker hinausführen, wo ein Pflug stand, an welchen vier und vier in bloßen Hemden gespannt wurden. War eine Furche gepflügt, so spannte man wieder vier Andere vor, und dieß so lange, bis sie sämmtlich an der Reihe gewesen waren. Drei ganze Tage hindurch dauerte diese Demüthigung. Und damit sie auch erfahren sollten, wie weh die Peitsche thue, so ging Ludwig neben dem Pfluge, den einer seiner Diener regierte, her und hieb, wenn sie nicht fort wollten, so hart auf sie ein, daß sie oft zur Erde niedersielen. Jener Acker, der zwischen den Städten Naumburg und F r e i b u r g liegt, heißt daher noch jetzt der A d e l a ck e r. Jetzt fing man an-, den jungen Landgrafen eben so sehr zu fürchten, als man ihn früher verachtet hatte. Niemand wagte es, sich seinen Befehlen zu widersetzen. Ludwig selbst, der wohl einsah, daß seine Feinde ihm nachstellen würden, ging von dieser Zeit an stets in voller Rüstung, wenn er öffentlich erschien, und weil er vom Kopfe bis zur Fuß- sohle mit einem eisernen Panzerheinde bedeckt war, so nannte man ihn den Eisernen. Tausende seiner Unter- thanen, die sich plötzlich von dem schweren Drucke ihrer Vorgesetzten befreit sahen, segneten ihn als ihren größten ' Wohlthäter. Malbrecht der Unartige. Von seinem Vater Heinrich dem Erlauchten hatte Albrecht cine gute Erziehung erhalten. Allein er folgte in seinen reiferen Jahren blos seiner Leidenschaft und
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