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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 23

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
23 deè Schmerzes und der Liebe so sehr hingerissen, daß sie ihn beim Küssen in den Backen biß. Ein Merkmal von diesem Bisse behielt Friedrich seine ganze Lebenszeit hin- durch, und er heißt daher in der Geschichte Friedrich der Gebissene. Nun trennte sich die Muttes aber sie èj " sl~ starb einige Monate darauf vor Kummer zu Frankfurt a in Mai n. Wer die Gute kannte und von ihrem trauri- gen Schicksale hörte, der beklagte sie mit aufrichtigem Her- zen. Albrecht der Unartige allein war gefühllos genug, um sich über den Tod seiner Gemahlin zu freuen. Er hei- rathete die Hofdame Kunigunde, und ließ sich von dieser so beherrschen, daß er ein grausamer Vater gegen seine eignen Kinder ward. Diese nahm daher Dietrich, ihr Oheim, zu sich, weil sie an der Kunigunde eine böse Stief- mutter hatten. Allein als sie heran wuchsen und einsahen, wie ihr Vater sie um ihr väterliches Erbtheil bringen wollte, so konnten sie das Unrecht nicht verschmerzen, und führten sogar einen blutigen Krieg gegen ihn. Albrecht, der in demselben seinen Sohn Friedrich zum Gefangenen machte, haßte diesen so sehr, daß er ihn in ein finsteres Gefängniß auf der Wartburg sperrte, um ihn daselbst verhungern zu lassen. Indeß, der Prinz zahlte mehre Freunde, welche die Wachter des Nachts überfielen, und ihn retteten. Noch immer dauerte der Kampf zwischen den Söhnen und dem Vater fort. Friedrich eroberte die Wartburg, in welcher Albrecht wohnte, und nahm diesen gefangen. So strafte der Himmel den Unartigen, der sich an seiner Gemahlin, an seinen Kindern, wie an seinen Untherthanen schwer ver- » sündigt hatte. Als ein Privatmann lebte er noch 7 Jahre z u Erfurt, wo er nicht selten Mangel litt; er fand keine Theilnahme, weil er Alle beleidigt hatte; gebeugt von Mangel und Armuth starb er 1314, in einem Alter von 64 Jahren. ,Y. Friedrich der Streitbare. Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, ward 1369 zu Alten bürg geboren. Sein Vater Frie- drich der Strenge, und seine Mutter Katharina hielten ihn frühzeitig zu allem Guten an, und sie ermahn-
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