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1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ten ihn nicht nur zu einem wahrhaft christlichen Leben,
sondern sie gingen ihm auch selbst mit dem beßten Beispiele
voran. Schon in seiner Jugend mußte der Prinz seinen
Geist anstrengen und sich an ernste Beschäftigungen gewöhnen.
Gewiß die größte Wohlthat für ihn; denn noch hatte er
das 14te Jahr nicht erreicht, als er seinen Vater plötzlich
verlor, so daß er sich nun genöthigt sah, die Geschäfte der
Regierung selbst zu besorgen. Er that dieß mit großer
Einsicht; auch zeigte er sich als einen großen Helden seiner
Zeit, und erwarb sich durch seine Tapferkeit den Beinamen
des Streitbare n. Friedrich liebte aber nicht blos den
Krieg, sondern auch die Künste und Wissenschaften. Da-
mals gab es in Sachsen noch keine Universität oder Hoch-
schule/ wo Gottesgelehrte, Rechtsgelehrte und Aerzte sich
ausbilden können; sondern wer ein Gelehrter werden wollte,
der mußte die Universität zu Prag in Böhmen besuchen.
Dieß war mit den Deutschen und folglich auch mit den
Sachsen der Full. Als sich nun im Jahre 3 409 ein Streit
zwischen den Lehrern zu Prag entspann, so verließen gegen
5000 Studenten nebst vielen ihrer Lehrer die Stadt, wen-
deten sich in mehre Gegenden Deutschlands, und unter
andern kamen auch 2000 solcher Auswanderer nach Leip-
zig, wo sie Friedrich der Streitbare mit Freuden auf-
nahm. Mit Bewilligung des Papstes gründete er daselbst
3 409 eine neue Universität, auf welcher eine große Anzahl
gelehrter Männer gebildet worden sind, und immer noch
gebildet werden.
Weil Friedrich einer ddr tapfersten Fürsten seines Zeit-
alters war so verband sich mit ihm der Kaiser Sicgis-
mund, welcher damals einen hartnäckigen Krieg mit den
H u s s i t e n führte. . Allerdings brachte diese Verbindung
den armen Bewohnern Sachsens zuweilen großen Schaden;
denn da Friedrich dem Kaiser großen Beistand leistete, so
fielen die Hussiten häufig in Sachsen ein, legten viele
Städte und Dörfer in Asche, und behandelten die unglück-
lichen Einwohner mit unmenschlicher Härte. Auch blieben
die Sachsen nicht allemal Sieger; denn j3426 .ward-ihre
Armee bei der Stadt Aussig in Böhmen von den Hus-
siten völlig geschlagen und 9 — 32000 Mann blieben auf
dem Schlachtfelde liegen. Allein dennoch trug diese Hülfe,