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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 27

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
27 gen fiel. Nun wählte Friedrich das schöne Meissnerland, worüber Wilhelm, der dasselbe gern für sich gehabt hätte, ' höchst unzufrieden war. Anstatt also dadurch die Einigkeit zu fördern, entstand gerade das Gegentheil, und die Brüder blieben der väterlichen Ermahnungen so wenig eingedenk, dass ein sechsjähriger Krieg von 1446 bis 1451 entstand, welcher in der Geschichte der Bruder- krieg genannt wird und unerhörtes Unglück über die . Bewohner von Meissen und Thüringen brachte. Dazu kam, dass Wilhelm der Tapfere an Apel von Vitz- thum einen treulosen Rathgeber besass, der durch diesen Zwist immer mehr Güter zu.gewinnen hoiste, und auch wirklich gewann. Ja er brachte seinen Fürsten gegen den Bruder so sehr in Erbitterung, dass jener den Ent- schluss fasste, seine Besitzungen an den König von Böh- men zu verschenken , sobald er bei seinem Tode keinen Erben hinterlassen sollte. Friedrich erfuhr solche Bos- heit, und verlangte deshalb Von seinem Bruder, den Un- ruhstifter Apel von Vitzthum zu entfernen. Allein Wil- helm gab ihm zur Antwort, dass er eher selbst das Land räumen wolle, als seinen treuen Vitzthum entlassen. Nun drang der Churfürst Friedrich mit 18000 Mann in Thü- ringen ein. Seine Soldaten liessen es an nichts fehlen, was den Krieg für die armen Thüringer schrecklich machte ; denn die Kirchen wurden geschändet, die Städte und Dörfer in Asche gelegt, und die Bewohner abscheu- lich gemisshandelt. Ein Ritter, Namens Herrmann von Harras, welcher auf-Friedrich'« Seite stand, liess im feindlichen Lande 60 Dörfer an Einem Tage anbrennen. Man kann leicht denken, dass die Gegner ein Gleiches thaten. Sie steckten Dörfer und Städte in Brand; vor- . zügiich litten Naumburg und Zeitz. Vor allen aber musste die Stadt Gera das Elend des Kriegs empfinden. Muthig vertheidigten sich die Bürger bei dem ersten An- griffe der Feinde; allein als diese denselben wiederholten, so fiel die Stadt den 16 October 1450 ist. ihre Hände. Jlj Das war ein Jammertag für die Bürger zu Gera. Ohne alles Erbarmen steckten. die wilden Krieger die Stadt in Brand; mehr als 5000 Bewohner wurden ermordet; Wei- der, Mädchen und unschuldige Kinder blieben nicht ver- . -• \ . " ' .
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