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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 31

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
31 Er nahm den Albert auf sein Pferd und ritt im schnellsten Galopp davon; dasselbe thaten Mosen und Schönfels mit dem alteren Prinzen. Sie wählten einen verschiedenen Weg, damit wenigstens der eine Theil glücklich nach Böhmen ent- konynen möchte, wo Kaufungen ein Gut Isenburg besaß, und von wo aus er Friedrich dem Sanftmüthigen vorzu- schreiben gedachte, was dieser ihm für die Auslösung der geraubten Prinzen geben sollte. Rettung der Prinzen. Kunz war mit seinem Prinzen nur noch eine Stunde von Böhmen entfernt, als er sich genöthigt sah, den dicksten Wald aufzusuchen, um nicht entdeckt zu werden; denn an allen Orten lautete man die Sturmglocken, ' um wo möglich den Räubern auf die Spur zu kommen. In der Waldge- gend zwischen G r ü nhay n und Wiesenthal bat Albert den Ritter, er möge ihn doch absteigen lassen, weil er von dem schnellen Reiten und vor Hunger zu sehr ermüdet sey. Kunz, der sich völlig sicher glaubte, gestattete es ihm, und ließ ihn Waldbeeren suchen; 5 andere Ritter waren bereits über die böhmische Grenze, und blos Schweinitz nebst einem Knappen befand sich bei ihm. Sie stiegen sämmtlich von ihren Pferden. Unbemerkt saß in ihrer Nahe ein Koh- lenbrenner, mit Namen Georg Schmidt, welcher sein Mittagbrod verzehrte. Diesem fiel es auf, in dieser un- wegsamen Gegend Reiter zu sehen; er ging daher auf sie los und fragte sie, wohin sie mit dem Knaben wollten? Kaufungen antwortete: „Es ist ein böser Bube, der seinem Herrn entlaufen ist, und ich will ihn wieder zurückbringen." Der Köhler, dem dieß auffiel, und der auch durch idas Lau- ten der Sturmglocken aufmerksamer wurde, schlich sich daher zu dem Knaben und fragte ihn, w^r er sey? Sogleich sagte dieser heimlich: „Ich bin der Prinz von Sachsen, rette mich, mein Vater wird dir's gut vergelten." Diese Worte hörte der Ritter Schweinitz; er hielt die ganze Sache für verrathen, und wollte den Prinzen mit seinem Schwerte niederhauen. Allein der Köhler fing den Hieb mit seinem großen Schürbaum auf, und hetzte seinen Bullenbeißer auf den Gegner. Kunz sah den Kampf und wollte rasch zu
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