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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 36

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
$5 gründete er 1502 die Universität zu Wittenberg, wo- hin er die berühmten Männer, Luther und Melanch- thon, zu Lehrern berief. Zu Wittenberg nahm durch Luther die Reformation ihren Anfang. - Welche Aufklärung hat also nicht Friedrich der Weise über Deutschland, ja über Europa und andre Erdtheile da- durch verbreitet, daß er diese Hochschule anlegte und mehre Fahre hindurch ihre Lehrer aus eignen Mitteln besoldete! Friedrich bewiest Sparsamkeit, wo sie ihm nöthig schien; drum durchsah er jeden Abend, ehe er sich in's Bette legte, die Rechnung seiner Ausgaben. Aber bei aller Sparsamkeit blieb er fern von Eigennutz. Großmüthig wies er das Ge- schenk von 100,000 Dukaten zurück, welches ihm Kaiser Earl V. aus dem Grunde hatte überreichen lassen, weil Friedrich die ihm übertragene Kaiserkrone ausschlug, und an seine Stelle ihn selbst in Vorschlag brachte. Nicht einmal einer seiner Diener durfte etwas von jenem Geschenke an- nehmen. Ein Mann mit solchem Herzen kann ohne Furcht aus der Welt gehen. Wirklich war dieß der Fall bei Friedrich dem Weisen. Auf dem Sterbebette sagte er zu seinen Die- nern: „Wenn mein lieber Gott will, so will ich gern von dieser Welt." Darauf bat er jeden Einzelnen um Verzeihung, wenn er ihn einmal durch Wort oder That beleidigt haben sollte; denn, liebe Kinder, fügte er hinzu, es begegnet uns Fürsten oft, daß wir unsern armen Unterthanen unrecht thun." Er starb 15/5, ward 63 Fahre alt und hatte 39 Fahre regiert. Seinen Leichnam begrub man in der Schloß- kirche zu Wittenberg, die er hatte erbauen lassen. Johann der Beständige. Fricdrich's des Weisen Nachfolger als Churfürst ward sein Bruder Fohann, und es ist schon erwähnt worden, in welcher lobenswerthen Verträglichkeit beide Brüder mit ein- ander regierten, und das Wohl ihrer Unterthanen beförder- ten. Der Beständige oder der Standhafte wird er ge- nannt, weil er dem Glauben, welchen Luther von so man- chen Irrthümern und schädlichen Grundsätzen gereinigt hatte, mit solcher Treue ergeben blieb, daß ihn selbst der ange- drohte Verlust seiner Erblandec nicht bewegen konnte, von ■ j
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