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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 43

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
43 diesen mächtigen Feind der Kirche, und hatte einen treuen Bundesgenossen an dem Landgrafen von Hessen, Philipp. Allein er zog kaum gegen den Kaiser, als sein eigner Vetter- Moritz, Herzog von Sachsen, ihm seine Länder wegnahm, die er jedoch nach seiner schnellen Rückkehr bald wieder eroberte. Im Jahre 1547 endlich drang der Kaiser Carl selbst in Sachsen ein. Friedrich setzte sich bei Mühlberg, einer Stadt an der Elbe, fest, damit er seiner Hauptstadt und Festung Wittenberg nahe sey. Hier glaubte er sich sicher, weil die Elbe/gegen Zoo Schritte breit ist. Allein er fand sich bald entsetzlich getauscht. Die kaiserlichen Truppen, nebst der Armee seines Vetters Moritz, beliefen sich auf 56,000 Mann, wahrend er kaum die Hälfte der Zahl nach komman- dirte. Ein dicker Nebel machte es unmöglich, den Feind am gegenseitigen Elbufer zu sehen. Daher blieb der Churfürst ganz unbesorgt und wohnte Sonntags den 24. April dem Gottesdienste andächtig bei. Auf einmal kam die Nachricht, daß die kaiserliche Reiterei durch die Elbe geritten sey. Ein treuloser Bauer nämlich, Barthel Strauch, hatte dem Feinde aus schändlicher Rachsucht einen seichten Weg durch den Strom gezeigt, weil ihm Friedrich's Solda- ten ein paar Pferde genommen hatten. Er erhielt für seine schändliche That 100 Thlr. und ein Baucrguth. In wenigen Augenblicken brachten die Feinde die unvorbereitete Armee der Sachsen in Unordnung; die Flucht ward allgemein; der Churfürst selbst ward von der Caoaüerie umringt, /nach tapferer Gegenwehr in den linken Back.n verwundet und ge- fangen. - Vor den Kaiser geführt, bat er um ein fürstliches Gefängniß; allein jener erwiederte stolz: „Ich will Euch halten, wie Ihr es verdient habt!" Der Kaiser rückte nun mit 3000 Mann vor die Festung Wittenberg, wo sich die Churfürstin Sibylle nebst ihren Kindern aufhielt. Die Stadt ergab sich sogleich, weil der Churfürst sich schon in der Gefangenschaft befand. Gegen diesen verfuhr Carl mit aller Härte und sprach sogar j das Todesurtheil über ihn/aus,- das aber / bald dahin abgeändert ward, daß Johann Friedrich die Churwürde und die damit verbundenen Länder abtrat, die festen Städte Wittenberg und Gotha übergab- und versprechen mußte, den Kaiser auf sei- nen Reisen als Gefangener zu begleiten. Weil der Unglück- /f
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