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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 44

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
44 liche Fürst in des Feindes Gewalt war, jo- mußte er sich Alles gefallen lassen, was man von chm forderte. Indeß, überall zeigte er den frömmsten Sinn und selbst als man ihm das Todesurtheil ankündigte, blieb er so unerschrocken, das; er zu seinem Mitgefangenen, Herzoge Ernst von Braun schweig, mit dem er Schach spielte, ruhig sagte: „Weiter in; Spiele!" Wegen dieser Seelengröße, die ihn auch im größten Unglücke nicht verließ, erhielt er den Bei- namen des Großmüthigen. Beweint von seinen treuen Unterthanen, verließ er bald seine Residenz Wittenberg, nahm von seiner weinenden Familie zärtlichen Abschied und folgte dein Kaiser 5 Fahre und 4 Monate als Gefangener. An seine Stelle war der Herzog Moritz von Carl V. zum Churfürsten ernannt worden, und so kenn seit der unglück- lichen Schlacht bei Mühlberg die Churwürde Sachsens von der ernestinischen auf die albertinische Linie. Sein Schicksal änderte sich, als Moritz 1552 gegen den Kaiser unerwartet zu Felde zog, diesen beinahe gefangen nahm und von ihm die Freilassung Johann Friedrich's bewirkte. Letzterer lebte nicht lange mehr im Schooße seiner Familie. Er starb schon am 4. Marz 1554 zu Weimar, und erreichte ein Alter von 50 Fahren. Seine ihn liebende Gemahlin Si- bylle ging ihm einige Tage im Tode voran. Beide Grab- mäler findet man in der Stadtkirche zu Weimar. Moritz. Der Churfürst Moritz erblickte das Licht der Welt zu Freiberg, wo sein Vater,' H e i nr i ch der Fromme, als Herzog residirte. Dieser Heinrich war der Erste in der al- bertinischen Linie, der nicht nur selbst die evangelische Lehre annahm, sondern sic auch in seinem kleinen Lande verbrei- tete. Freilich zog er sich dadurch den Haß seines Brudcrs, Georg'ö des Bärtigen, zu, welcher zu Dresden wohnte und Luthcrn und dessen Freunde durchaus nicht dulden konnte; allein er blieb seiner Ueberzeugung treu. Als sein Bruder Georg mit Tode abging, erbte er dessen große Besitzungen, und ließ sich in Dresden nieder. 1541 starb er daselbst, befahl aber, das; er in Freiberg begraben werde, weil er diese Stadt immer als eine ihm treue und ergebene gefunden
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