1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Verdiensten nicht unerwähnt bleiben, wie er 1543 den Ent-
schluß faßte, 3 Klöster zu M e r se bürg, P s o r t e und
Meißen in Fürstenschulen zu verwandeln, wo Jünglinge in
Wissenschaften unterrichtet und auf eine Universität vor-
bereitet werden. 1550 ward die Fürstenschule von Merse-
burg nach Grimma verlegt, wo sie sich noch befindet. //
A u g u s t.
Moritz hinterliess hei seinem Tode keine männlichen
Erben, welsshalb sein Bruder August die Churwürde
liehst den damit verbundenen Landen erhielt. Seine Re-
gierung war eine lange Zeit der Ruhe, die er zur des-
seren Einrichtung seines Landes trefflich benutzte. Um
die Tuchmanufakturen in Sachsen zu heben, so nahm er
die Tuchfabrikanten, welche in Holland hart bedrückt
wurden , willig’ auf, wodurch Sachsen bald in tlen Ruf
kam, dass die bessten wollenen Tücher daselbst verfertigt
würden. Eben so sorgte er für den Anbau wüster Ge-
genden. Selbige kaufte er an, und errichtete nun Kam-
mergüter und Vorwerke, wo er für Feldbau, für gute
Obstzucht, für den schönsten Viehstand nach Kräften
sorgte. Um überall edle Obstsorten immer allgemeiner
zu machen, so trug er auf seinen Reisen ein Säckchen
guter Kerne von Aepfelu und Birnen mit sich herum,
und vertheilte sie unter die Landleute; auch gab er das
Gesetz, dass jedes junge Ehepaar ein paar Obstbäume
pflanzen musste. Ja er selbst war ein thätiger Garten-
freund; Spaten, Messer, Säge und Hacke, die man noch
jetzt in der Rüstkammer zu Dresden sehen kann, wusste
er gn.t zu regieren, und er gab dadurch seinen Unter-
thanen das beste Beispiel. Von dieser Zeit an schreibt
sich der blühende Obstbau in unserm Vaterlande her,
das einem schönen Garten gleicht. Den Weinbau, den
man schon früher zu betreiben angefangen hatte, hob der
Landesvater August dadurch, dass er veredelte Iveinreben
aus Frankreich und andern Weinländern kommen liess.
In dieser liebevollen Sorgfalt nun wetteiferte mit ihm
seine Gemahlin A n n a, eine Tochter Christian’s Iii. Königs
von Dänemark. Sie war sparsam wie er; sie ging sogar
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