1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ton gegen die sächsischen Unterthanen. Die blutigsten
und entscheidendsten Schluchten fielen in unserm Vaterlande
vor. Denn als der König von Schweden, Gustav
/5'j.. Adolph, mit seiner Armee an der Ostsee landete, um
gegen die Feinde des evangelischen Glaubens zu streiten,
und als er den Grenzen unsers Vaterlandes schon nahe
Faiu, da entschloß sich der Churfürst Georg, die Sache
des Kaisers zu verlassen und sich mit jenem siegreichen Hel-
den zu verbinden. Adolph kämpfte in Sachsen äußerst
glücklich. Den blutdürstigen General Tilly, welcher kurz
vorher die schöne Stadt Magdeburg erobert, ihre Häu-
ser verbrannt und Väter, Mütter und Kinder grausam
hingewürgt hatte, diesen gefürchteten Mann schlug er den
5. September 1631 bei Breitenfeld ohnweit Leipzig.
Ein noch mehr gefährlicher Feldherr, mit Namen Wallen-
stein, ward ebenfalls von dem jungen schwedischen Helden
in den Ebenen bei Lützen den 6. November 1632 auf das
Haupt geschlagen. Leider verlor Gustav Adolph in dieser
Schlacht selbst das Leben. Das war ein unersetzlicher Ver-
lust für das arme Deutschland, so wie überhaupt für die
evangelische Kirche, und namentlich für unser Vaterland.
Denn da Georg nach Gustav's Tode es nicht länger mit
den Schweden halten wollte, weil es ihnen an ihrem bra-
ven Heerführer fehlte, so schloß er mit dem Kaiser im
Jahre 1635 zu Prag einen Frieden. Auf diese Weise
wechselte er mit seinen Bundesgenossen oft, und gerade die-
ser Wechsel war es, der für Sachsen so verderblich wurde.
- Zwar blieb dieser Friede nicht ohne allen Vortheil. Für
die- Kriegskosten nämlich, welche Georg anfangs zuin Beßten
des Kaisers verwendet hatte, forderte er von diesem 72
Tonnen Goldes, und weil es dem Letzteren an Geld fehlte,
so versprach er dafür die Ober- und Niederlausitz
zu geben. Gleichwohl konnten sich die damaligen Sachsen
dieses Zuwachses an Land unmöglich freuen. Denn die
Schweden erkannten in dem Uebertritte Georges auf die
kaiserliche Partei den größten Undank, wofür sie an seinen
L unglücklichen Unterthanen die ärgste Rache zu nehmen ge-
dachten. Anfangs von dem Feinde geschlagen, siegten sie
bald über denselben unter ihrem muthigen Feldherrn B a n-
n e r und drangen bassd darauf in Sachsen ein. Was sie