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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 61

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Gl vermochten, und zündete alsdann zur Nachtzeit die Brenn- stoffe an', damit die zum Tode verurtheilten Christen die Stelle leuchtender Laternen vertreten sollten. Wahrlich eine Unmenschlichkeit, für welche die menschliche Sprache keine Worte hat. Zn dieser Verfolgung fanden zwei der thätig- sten Apostel ihr Ende. Paulus, von dem wir noch 13 Briefe oder Episteln im neuen Testamente haben, ward zu Rom enthauptet, nachdem durch ihn viele Tausende zur neuen Lehre bekehrt worden waren, und Petrus, der uns eben- falls zwei Briefe hinterlassen hat, starb den Tod am Kreuze, wie es ihm Jesus schon lange vorher geweissaget hatte. Be- drückungen der Art erlaubten sich die römischen Kaiser gegen die Christen noch öfter, his endlich zu Anfange des 4ten Jahrhunderts Constanti» der Große den Thron be- stieg. Dieser Kaiser herrschte über ein unermeßliches Reich. Es gehörten dazu in Europa: Italien mit seinen Inseln, Por- tugal, Spanien, Frankreich, England, Theile von Schott- land, Holland und Deutschland, Ungarn, die Moldau und Walachei, Griechenland und die Inseln; ferner in Asien: Syrien, Phönizien und Palästina; in Africa: Aegypten, nebst der ganzen nördlichen Küste jenes großen Erdtheils. Zu dieser Herrschaft gelangte er 324. Schon früher zeigte er sich dem Christenthume nicht abgeneigt. Bald aber machte er dasselbe zur allgemeinen Religion in seinen weitläufigen Besitzungen, ohne jedoch die Heiden mit Strenge zu ver- folgen, oder sie mit Gewalt zur Annahme der neuen Lehre zu zwingen. Als Freund der Christen verbot er die Opfer bei Lebensstrafe; 'auch riß er die heidnischen Tempel nieder, zerstörte die Götzenbilder, die man bisher angebetet, baute den Christen prachtvolle Tempel, ertheilte den Lehrern des Chri- stenthums viele Vorrechte, und war selbst in seinen An- dachtübungen sehr fleißig. Kurz vor seinem Ende, nämlich im Jahre 337, ließ er sich taufen. Seinem Beispiele folgten viele Große des Reiches, und so kam es, daß das Evan- gelium von Jesu Christo bald allgemeinen Beifall unter den heidnischen Völkern fand. Zwar versuchte es ein Verwandter von Constantia dem Großen, Julianus, dem Heiden- thume wieder aufzuhelfen, und er heißt daher in °der Ge- schichte I u l i a n u s der Abtrünnig e. Allein dieser Christenfeind, der seit 331 regierte, fiel bald daraus in ei-
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