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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 64

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
den Kaiser im härenen Knßgewande und in bloßen Füßen mitten im Winter 3 Tage auf dem Schloßhofe stehen, worauf er ihn endlich vor sieh ließ und ihin versprach, seine Angelegenheiten baldigst zu besorgen. . Derselbe Gregor be- fahl auch mit unerbittlicher Strenge, daß kein Geistlicher heirathen solle. Mit gleicher Harte verfuhr gegen die christ- lichen Lander der Papst Inno een z Hi., der von 1198 — 1216 den Stuhl Petri einnahm. Furchtbar machte er sich durch die Strafe des Interdikts, oder des großen Bannes. Erging dieses über.ein Land, so wurden die Kirchen Erschlossen, keine Sacramente verwaltet, keine Glocken ge- lautet, die Altäre ihres Schmuckes beraubt und die Todten nicht auf dem gewöhnlichen Gottesacker begraben. Eine neue Plage brachte Gregor Ix. seit 1229 durch die Ein- führung der Inquisition, oder des Ketzergerichts', zu- folge dessen alle Irrgläubige abscheulich gemartert und zu einem qualvollen Tode vcrurtheilt wurden. Hunderttausende solcher Unglücklichen haben auf dem Scheiterhaufen ihr Le- den geendet. Natürlich war es, daß die Christen an der Heiligkeit der Päpste dadurch irre wurden; denn Christus ging umher und that wohl. Auch nahm man gerechten Anstoß an dem unsittlichen Lebenswandel, den manche Päpste führten, namentlich Alexander Vi. und Julius Ii., die kurz vor der Reformation regierten. Man konnte sie unmöglich für die Stellvertreter Jesu halten, da der Erlöser ohne Sünde war und getrost fragen konnte: „Wer unter euch kann mich einer Sünde zeihen?" Kein Wunder also, wenn man es nach und nach versuchte, sich von einer Herr- schaft loszureißen, die eben so wenig in der Bibel befohlen wird, als sie das Wohl der christlichen Kirche zur Absicht hatte. Irrlehren und Mißbrauche unter den Christe n. Auch das Heiligste ist dem Mißbrauche unterworfen, sobald cs den Menschen übergeben wird. Das erfuhr sehr bald die göttliche Lehre, welche Jesus Christus den Men- schen als ein Wort vom Himmel verkündigte, und welches seine Apostel nach dem Tode ihres Herrn mit eben so viel
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