1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
99
friedlich lebest, der du darfst all dein Gut und was du
hast, ja deinen Leib und Leben anvertrauen." Aus dieser
Ehe gingen 6 Kinder hervor; 1. Johannes oder Hans,
geb. den 7. Juni 1526, starb den 29. October 1575 zu
Königsberg in Preußen. 2. Elisabeth, geb. den 10.
December 1527, starb den 3. August 1528. 3. Magda-
lena, geb. den 4. Mai 1529, starb den 20. September
1542. 4. Martin, geb. den 7. November 1531, starb
den 3. Marz 1585 zu Wittenberg. 5. Paulus, geb.
den 28. Januar 1533, starb den 6.. Marz 1593 zu Leip-
zig. 6. Margaretha, geb. 1534, starb 1570. Als
Luther den 18. Februar 1546 mit Tode abging, hinterließ
er zu wenig Vermögen, als daß seine Witwe Katharina
nebst 4 Kindern, die zum Theil noch unerzogen waren, sor-
genfrei hatte leben können; denn das ganze Eigenthum be-
stand in dem Gute Wachsdorf ohnweit Wittenberg, in
dem Gute Zeulsdorf ohnweit Leipzig, in einem Obst-
garten und in einem Hause, welches zusammengenommen
3500 Gulden an Werth hatte. Jedoch fand Luther's Witwe
.manche Unterstützung. Friedrich der Großmüthige,
Churfürst von Sachsen, sorgte dafür, daß den Kindern des
hochverdienten Mannes ein Lehrer uncntgeldlich gehalten
wurde, weßhalb er ein Capital von 2000 Gulden hergab.
Eben so bewilligten die Grafen von Mansfeld ein Gnaden-
geschenk von 2000 Gulden, und Christian in., König
von Dänemark bewilligte jährlich 50 Thaler. Auf diese
Weise wäre für die Lutherische Familie hinreichend gesorgt
gewesen, wenn nicht bald der Krieg ausgebrochen wäre,
wo Wittenberg 1547 in die Hände des Kaisers fiel, und
wo die von den Fürsten bewilligte Unterstützung ausblieb.
Genug, Katharina hatte nicht selten mit drückender Armuth
•;it kämpfen-. Dazu kam noch die Pest, welche die Stadt
Wittenberg heimsuchte. Im Jahre 1552 griff dieses Uebel
so um sich, daß die Universität nach Torgau verlegt weroen
mußte. Dahin begab sich auch Luther's Witwe. Unter-
weges wurden die Pferde scheu. Um sich und ihre Kinder
zu retten, sprang sie aus dem Wagen, that aber einen un-
glücklichen Fall und ward von diesem Augenblicke noch
kränker, als sie es vorher war. Nach 3 Monaten starb
sie am 20. December 1552 an der Auszehrung. Sie ward
*7 #*