1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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werden affo bei dem Herrn seyn allezeit. So tröstet euch
nun mit diesen Worten untereinander.
Johann Friedrich der Grossmüthige.
Johann der Beständige erhielt in dem Churfürsten
Johann Friedrich dem G r o s s m ü t h i g e n einen
würdigen Sohn und Nachfolger. Weil bald nach dem
Religionfrieden zu Nürnberg der Papst neue Versuche
machte, den Protestanten zu schaden , so verlängerten die
evangelischen Fürsten 1536 den Schmalkaldischen Bund
auf 10 Jahre, und es traten jetzt die Herwige von
W ii r t e mberg und Pommern, die Fürsten von An-
halt, so wie die Städte Augsburg', Frankfurt a.
M. und Hannover hinzu. Diese Verbündeten , welche
im Jahre 1537 abermals in Schmalkalden zusammenkamen,
beschlossen einmiithig , auf der Kirchenversammlung*, -die
der Papst veranstaltete, gar nicht zu erscheinen, und
Luther erhielt von seinem Churfürsten den Auftrag’, dass
er einen Aufsatz ausarbeiten möge, in welchem über die
Rechte des Papstes und über den Glauben der .Evange-
lischen das Nöthige ausgesprochen werde. Luther that
es, und (liess sind die sogenannten Schmalkaldi-
sehen Artikel, welche zu den Glaubensbüchern der
lutherischen Kirche gehören. Carl V. liess es an Ver-
suchen , beide Parteien scheinbar auszusöhnen, nicht
fehlen. Es wurde 1543 desshalb ein Reichstag zu Nürn-
berg und 1544 ein anderer zu Spei er gehalten, auf
welchem letztem sich der Kaiser gegen die Protestanten
sehr glimpflich zeigte, so dass ihm der Papst Paul Iii.
desshalb unwillig schrieb , er werde , wofern der Kaiser
die verruchten Ketzer begünstige, genöthigt seyn, anders
mit ihm zu verfahr en und mehr Ernst und Schärfe brauchen,
als ihm lieb w äre. Der Papst wusste nicht, dass Carl die
evangelischen Fürsten nur so lange beridiigen wolle,
bis der Krieg mit Frankreich und der Türkei beigelegt
seyn würde. Schon wurden die Kriegsrüstungen von ka-
tholischer und protestantischer Seite mit Eifer betrieben.
Die evangelischen Fürsten liessen einen abermaligen Reichs-
tag zu Regensburg in Baiern, auf welchem der Kai-