1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
124
Berge auf der Erde, welche gegen diese Behauptung zu
sprechen scheinen. Indeß die Höhe der größten Berge be-
trägt kaum eine deutsche Meile, so daß man solche Erhöh-
ungen mit Sandkörnern vergleichen kann, welche sich aus
einer Kegelkugel befinden. Wie also die Kegelkugel wegen
dieser Sandkörner dennoch ein runder Körper bleibt, so
bleibt es auch unsre Erde, wenn auch die vielen Berge aus
derselben hier und da Ungleichheiten hervorbringen. Auch
ist noch zu bemerken, daß die Erde an beiden entgegenge-
setzten Enden, welche man die Pole nennt, etwas einge-
drückt, und an der Mittellinie, der Aequator genannt,
etwas erhabener ist. Man kann dieß nicht besser versinn-
lichen, als durch eine Pomeranze, die in der Mitte uin
eben so viel hervortritt, als sie oben und unten zusammen-
gedrückt ist.
Jeder Kreis wird in 360 Grade oder Theile getheilt.
So auch unsre Erde. Jeder dieser Grade enthalt 15 Mei-
len; multiplicirt man nun die Zahl 360 mit der Zahl 13,
so erhalt man das Product von 54oo. Auf diese Weise
erhält man den Umfang der Erde, d. h. wenn man eine
Reise um dieselbe machen wollte, so müßte man 5400 Mei-
len zurücklegen.
Bewegung der Erde.
Die Erde hat eine doppelte Bewegung. Sie dreht sich
nämlich in 24 Stunden einmal um sich selbst oder um
ihre A xe, d. h. um die gerade Linie zwischen den beiden
Polen, die man sich mitten durch die Erde gezogen denkt.
Dadurch erhalten wir Tag und Nacht. Denn da die
Sonne unmöglich den ganzen Erdkörper beleuchten kann,
sondern nur die Hälfte desselben, eben weil er die Gestalt
einer Kugel hat, so muß natürlich auf der einen Hälfte
Tag und auf der andern Nacht seyn. Die Erdbewohner
also, welche sich auf der uns entgegengesetzten Seite befin-
den, haben dann beständig Nacht, wenn bei uns Tag ist,
und so auch umgekehrt. Außerdem bewegt sich die Erde
jährlich einmal um die Sonne; und hat sie diesen Lauf in-
nerhalb 365 Tagen und 6 Stunden vollendet,^ _ so ist ein
Jahr vorüber. Dieser Bewegung verdanken wir die Ab-