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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 130

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
130 herab, welch^ man den Regen nennt. Der Regen ist sowohl nach der Dauer, als nach der Starke und Ausdehn- ung höchst verschieden. Er heißt Platzregen, wenn er in großen. Tropfen und daher mit großer Gewalt zur Erde fällt; Staubregen, wenn seine kleinen, und daher leichten Tropfen, die dem Staube gleichen, langsam sich auf die Erde niederlassen; Landregen, wenn der Re- gen steh über ein ganzes Land, oder wenigstens über einen großen Theil desselben verbreitet; gewöhnlich sehen wir dann den Himmel in graue Wolken eingehüllt, die sich mehre Tage lang ergießen; Strichregen, wenn der Regen nur einen kleinen Strich Landes trifft; dann sehen wir oft in unserer Nahe den heitersten Himmel, und in einiger Ent- fernung regnet cs; auch kann der Strichregen nieinals so ^ lange dauern, als der Landregen, weil nur einige Wolken sich entladen. Auch muß hier der sogenannte Blutrcgen erwähnt werden. Man darf aber dabei nicht etwa denken, daß er wirklich Blut enthalte; vielmehr kommt die rothe Farbe des Blutregens von gewissen Schmetterlingen, die ^ bei ihrer Verwandlung einen rothen Tropfen zurücklassen und bisweilen so häufig find, daß man eine große Menge _ solcher Tropfen wahrnimmt und es das Ansehen gewinnt, als wenn blutige Tropfen aus der Luft fielen. Nicht selten erhalt der Regen eine rökhliche Farbe durch feinen rothen Sand, welchen der Wind in die Höhe führt, und welcher sich sodann mit dem herabfallenden Regen vermischt. Thöricht ist's, zu glauben, das cs Frösche, Steine, Milch, Mause u. ss U. regne. Wohl kann es seyn, daß zuweilen der- gleichen Gegenstände von oben zu uns herabkommen; allein dann haben sie sich nicht in den Wolken erzeugt, sondern sie sind erst von einem heftigen Winde aufwärts getrieben worden. In der Bibel wird der Früh regen und Spat- regen genannt; denn in einem bekannten Spruche heißt es von Gott, daß er uns Frührogen und Spatrcgen zur rechten Zeit gibt und uns die Aernte treulich und jährlich behütet. In Palästina gab es nämlich keinen Winter, wie bei uns, sondern nach dem heißen Sommer stellte sich der Frühregen im October ein, der das ausgetrocknete Erdreich erweichte und zum Besäen geschickt machte, auch die versiechten Quellen und Bache mit frischem Wasser füllte und die Luft abkühlte.
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