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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 137

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Flüsse, Bäche, Teiche mit Eis bedeckt sind. Wenn nun gleich das erkältete Wasser sich anfangs in einen engern Raum zusammenzieht, als cs im Zustande der Warme ein- nahm, so dehnt cs sich doch beträchtlich aus, sobald es durch das Gefrieren seine Flüssigkeit verliert, und diese Ausdehnung wird immer starker, je mehr die Kalte zu- nimmt. Dies muß man sich aus den Luftblaschen erklären, welche in dem Eise eingeschlossen sind. Der größeren Aus- dehnung des Eises ist cs zuzuschreiben, daß gläsern?) thbnerne und andere Gefäße, die mit Wasser angefüllt und verschlossen sind, zerspringen, sobald das Wasser darin ge- friert. Ja die Gewalt des Eises ist so groß, daß man Baume, .Steine und selbst metallene Kugeln damit aus ein- ander treiben kann. Weil das Eis sich ausdehnt, so schwimmt cs auf dem Wasser; denn cs wiegt nicht so viel, als die Wasserfläche, die es einnimmt. Davon kann man sich bei Eisfahrten leicht überzeugen; auch die größten Eis- schollen sinken niemals unter. Bel strenger Kälte nimmt die Festigkeit des Eises immer mehr zu. In dem kalten Winter des Jahres 1740 ließ die russische Kaiserin Anna ein Gebäude aufrichten, das ganz aus Eis bestand; alle Geräthschaften des Hauses, das verschiedene Zimmer hatte, mußten aus Eis gearbeitet seyn; sogar die Kanonen, die vor denl Gebäude standen, waren aus Eis gedreht und so fest, daß man wirklich daraus feuern konnte. Hierdurch kann man sich leicht überzeugen, welche Harte und Festig- keit das Eis durch die Kälte erlangt. Ehe ein Fluß zu- friert, sehen wir auf der Oberfläche desselben lockere Eis- schollen schwimmen, die unter dem Namen des Grund- eises bekannt sind. Dieses Grundeis entsteht auf dem Boden der Flüsse, reißt sich in größeren und kleineren Stücken los, schwimmt sodann in die Höhe, verbindet sich und zieht endlich eine feste Eisdecke über den Fluß. Bei gelinder Witterung wird diese Decke durch die Kraft des steigenden Flußwassers mit lautem Krachen zersprengt; größere und kleinere Schollen schwimmen nun fort, die sich nicht selten aufthürmen, den regelmäßigen Lauf des Wassers verhindern und auf diese Weise vic^,Schaden anrichten. Oft werden Brücken, und Häuser mit fortgerissen, Menschen,
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