1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Reiche theilt. Diese drei Naturreiche sind 1) das Thier,
reich, 2) das Pflanzenreich, 3) das Mineral-
reich. Der Unterschied zwischen diesen Körpern ist dieser:
Die Thiere leben, wachsen und, empfinden; die Pflanzen
wachsen und leben; die Mineralien wachsen, ohne zu leben
und zu empfinden. Also lebt auch die Pflanze, wie das
Thier? Allerdings. Jede Pflanze ist nämlich so gebaut,
daß sich in ihrem Innern die Safte freiwillig bewegen,
welche Bewegung man das Leben zu nennen pflegt. Eben
deßwegen sagen wir, daß der Mensch, das Thier und die
Pflanze lebe, weil sich in den festen Theilen dieser Körper
flüssige Safte hin und her bewegen, so daß sie folglich todt
sind, sobald jene flüssige Materie still steht. Anders ist das
bei den Mineralien. Zwar wachst auch der Stein; allein
bei ihm setzt sich die Masse von außen an, wodurch er
größer wird, und an ein Leven und an eine Empfindung
desselben ist gar nicht zu denken.
Was nun zuerst das Thierreich betrifft, so gehört
dazu auch der Mensch, welcher in Ansehung seines Körpers
eine große Aehnlichkeit mit den Thieren hat. Die Thiere
selbst theilt man bequem in sechs Classen. Sic heißen:
v i e r f ü ß i g e Thiere, Vögel, Fische, Amphibien,
Infecten und Würmer. Denn die Thiere haben ent-
weder wirkliches rothes Blut, oder statt dessen Nur einen
Saft, den man auch weißes Blut zu nennen pflegt. Von
denen, bei welchen man rothes Blut antrifft, haben einige
warmes, andere kaltes Blut. Diejenigen, welche warmes
Blut haben, gehen entweder auf vier, oder auf zwei Füßen;
jene sind die vierfüßigen Thiere, diese die Vögel.
Von denen, welche kaltes Blut haben, sind einige mit Floß-
federn versehen, wie die Fische, andere haben keine Floß-
federn, wie die Ainphibien. Von den Thieren, welche
weißes Blut haben, tragen einige Fühlhörner am Kopfe,
wie die Infecten, andere nicht, wie die Würmer. Die
vierfüßigen Thiere bringen lebendige Junge zur Welt, wie
das Pferd, die Kuh, das Schaf, der Hund, die Katze
u. s. w. ; auch nähren die Mütter ihre Jungen, indem sic
dieselben an ihrer Brust saugen, lassen. Insofern heißen sie
Saugethiere. Weil nun 'dasselbe auch bei dem Wallsische,