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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 171

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
wiederum zusammenziehen müssen. Daß durch körperliche Uebung diese Muskelkraft sehr gestärkt werde, ist eine be- kannte Sache. Welche Kraft bekommt der Schmied, der Drescher, der Holzhacker in seinen Armen; wie kann man steh durch anhaltendes Marschieren daran gewöhnen, täglich mehre Meilen ohne große .Anstrengung zurückzulegen; wel- che Lasten vermag der Mensch mit seinem Arme auszuheben, und längere Zeit zu halten, wenn er sich von Jugend auf daran gewöhnt hat. Und wie schwach bleibt nicht auf der andern Seite der verweichlichte Mensch, der jede Anstrengung des Körpers scheut und überhaupt nichts unternimmt, wo- durch er sich etwas zumuthet. Jene fleischigen Theile haben eine Decke, die Haut genannt, welche bei dem menschlichen Körper eine dreifache ist. Bei-der obern Haut finden wir eine unzahliche Menge kleiner Oeffnungen oder Schweißlöcher, wodurch theils die Haare, theils die Ausdünstungen gehen und die dazu dienen, daß die Lebenslust in den Körper eindringe; sie hat also mit der Rinde der Pflanzen, die größte Aehnlichkeit. Auch erblickt man darin viele Einschnitte, Furchen und Linien, woraus einfältige Leute zuweilen die künftigen Schicksale prophezeien wollen. Sie hat keine Empfindung^;, vielmehr verhütet' sie, daß die Nerven, welche unter ihr verborgen liegen, zu heftig gerieben werden. Mit ihr verbunden ist die Netzhaut, die deswegen so heißt, weil sie ein'überaus dünnes, und überall durchlöchertes Häutchen ist. Von dieser Netzhaut rührt die Hautfarbe der Menschen her; denn bei den Europäern ist die netzförmige Haut ganz weiß, bei den Negern schwarz und bei andern Völkern entweder kupfer- farbig oder schwarzbraun, oder olivenbraun. Unter jenen beiden Häuten befindet sich noch eine dritte, die sehr elast- isch und nicht überall gleich dick ist. Aeußerft zart erscheint sie an den Lippen und an den Augenliedcrn; weit stärker in der innern Fläche der Hand und an den Fußsohlen, weil uns ohnedem das Greifen, wie das Gehen, sehr beschwer- lich fallen würde. Weil diese Haut aus einer überaus großen Menge von Nerven besteht, so ist sie der Sitz des Gefühls.
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