1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Sey es daher immerhin wahr, daß der Geier und andere
Raubvögel uns nützliche Thiere hinwegholen, daß der Habicht
unsern Hausvögeln nachstellt, und daß der Sperling unsern
Kirschen und Weintrauben manchen Schaden zufügt; gewiß'
ist der Nutzen, den die Vögel im Allgemeinen bringen,
weit beträchtlicher, als der Nachtheil, den uns einige der-
selben verursachen.
Die Fische.
Die Fische haben rothes, kaltes Blut; ihr Körper ist
mit Schuppen bedeckt, und sie holen nicht durch Lungen, son-
dern durch die Kiemen Athem; auch unterscheiden sie sieh
durch die Flößen, welche bei ihnen die Stelle der Hände
und Füße vertreten, auf dem Rücken, an der Brust, am
Bauche und am Schwänze sitzen und dazu beitragen, daß
der Fisch sich leicht in die Höhe heben, sich sicher bewegen
und umwenden kann. Die Kiemen, welche an beiden
Seiten des Kopses liegen, sind Werkzeuge, die dem Fische
vom Schöpfer zum Athemholen gegeben und gewöhnlich mit
dem K i e m e n d e ck e l versehen sind. Will das Thier nun
athmen, so öffnet es das Maul, um das Wasser hinein-
zulaffen, und macht es sodann wieder zu, damit das einge-
drungene Wasser aus den Kiemen herausstieße. Auf diese
Weise zieht der Fisch die in dein Wasser befindliche Luft
ein. Bei Mangel an Luft erstickt er. Dieß geschieht, so-
bald ein Teich oder ein Fluß mit dickem Eise bedeckt ist,
weßhalb auch die Fischer im strengen Winter große Löcher
in das Eis' bauen, damit es den Fischen an der nöthigen
Luft nicht fehle. Zunr Auf - und Niedersteigen iin Wasser
dient die sogenannte Schwimmblase^ die bei einigen
Fischen einfach, bei andern hingegen doppelt ist. Denn
wenn sich die Schwimmblase vennittelst der eingesogenen'
Luft ausdehnt, so wird auch dadurch der Körper des Fisches
größer und leichter, als das Wasser, das er einnimmt, so
daß er nun aufwärts steigt. Zieht dagegen der Fisch jene
Blase zusammen, so wird der Körper kleiner und niithin
schwerer, als das Wasser, dessen Rdum er ausfüllt; in die-
sem Falle sinkt der Fisch. Wollte inan also einem Fische
die Schwimmblase mit einer Nadel durchstechen, so würde