1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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er immer auf dem Grunde des Wassers bleiben müssen.
Die Eierch'en im Fische heißen R o g e n; die Anzahl dersel-
den ist ungeheuer groß; man hat in einem großen Hechte
über zwei mal hundert Tausend und in einem Karpfen
über eine Million gefunden. Hat der Fisch seine Eierchen
gelegt, so nennt man sie Laich, und die Zeit, wo dieß ge-
schieht, die Laichzeit. Die Sonne brütet aus dem Laich
junge Fischchen, die anfangs wie kleine Würmchen aussehen,
aber in kurzer Zeit ihre eigentliche Gestalt bekommen.
Welches ist aber die Nahrung der Fische? Einige nähren
sich vom Schlamme und von Pflanzen; andere verschlingen
kleinere Fische oder andere Thiere, und diese nennt man
Raubfische, wohin z. B. der Hecht mit' semen scharfen
Zähnen gehört. Uebrigens leben gewisse Gattungen nur im
salzigen Meerwasser; andere verlassen niemals das süße
Flußwasser; einige halten sich gewöhnlich im kalten Klima
auf, andere im gemäßigten; wiederum andere wandern aus
einer Gegend in die andere, so daß es eben so gut Zug-
fische wie Zugvögel giebt. Man denke nur an den
Hering, der aus dem nördlichen Eismeere in die deut-
schen Meere herabschwimmt, wo er in den Monaten Juni
und Juli von den Holländern, Engländern, Schweden und
Dänen in ungeheuerer Anzahl mit Netzen gefangen, . und
alsdann entweder geräuchert, oder eingesalzen und in'ton-
nen fortgeschasst wird. Daß der Fisch für uns ein höchst
nützliches Thier sey, ist bekannt. Wie viele derselben wer-
den nicht von den Menschen gegessen! Der Hering, der
Karpfen, der Hecht, die Barbe, die Forelle, der Lachs,'
der Stockfisch, das Neunauge u. s. w. geben uns ein gutes
Gericht und -die Völker, welche an dein Meere wohnen,
nähren sich zuin großen Theile von den Fischen. Von dem
Hausenfische bekommen wir einen feinen Leim, welcher unter
dem Namen der H a u s e n b l a s e bekannt ist.
Die Amphibien.
Die Amphibien können sowohl im Wasser, als auch
auf der Erde leben, weßhalb sie auch, zw eil obige Thiere
heißen. Sie haben rothes kaltes Blut und dadurch unter-
scheiden sie sich von den Säugethieren und Vögeln,
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