1830 -
Dresden Leipzig
: Arnoldi
- Autor: Otto, Christian Traugott
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Landschule, Stadtschule
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
189
daß sie auf den Rücken xu liegen kommt; in dieser Lage
kann sie sich schwer umwenden und so schlagt man sie todt.
Ihr Fleisch wird genossen. Das Krokodill, eine Art von
Eidechse, hat einen mit Schuppen bedeckten Körper, einen
weiten, mit spitzigen Zahnen versehenen Rachen und einen
langen Schwanz. Sein Schuppenpanzer ist so dicht, daß
keine Flintenkugel hindurchgeht. Im Nil, einem Flusse
Aegyptens in Afrika, wohnen die größten Krokodille. -Die-
ses furchtbare Geschöpf wird 10 — 12 Ellen lang, nährt
sich von Fischen und allerhand Landthieren, welche letztere
es am Ufer erhascht, und fallt selbst Menschen an. Zum
Glück kann man ihm leicht ausweichen, weil es sich wegen
seines gepanzerten Körpers nicht umlenken kann. Es legt
seine Eier zu Hunderten in. den Sand, um sie von der
Sonne ausbrüten zu lassen. Damit nun nicht so viele sol-
cher schädlichen Thiere entstehen sollen, so schuf Gott den
fuchsartigen Ichneumon, welcher die Krokodilleicr, die
an Größe den Ganseeiern gleichkommen, aufsucht und
frißt. Die Riesenschlange, die wegen ihrer Schönheit
auch die Königschlange heißt, ist Io — Id Ellen lang, so
dick wie ein erwachsener Mensch und von solcher Starke,
daß sic nicht nur Hirsche und Rehe, sondern auch Tiger
und Büsselochsen erdrosselt. Sie halt sich meistentheils auf
Baumen auf, um auf ihre Beute zu lauern, schlingt den
Schwanz um einen Baum, um sich fest zu halten und
springt dann schnell auf das vorübergehende Thier, dem
sie die Knochen zerbricht. Vor allen Dingen saugt sie ihm
das Blut aus und verschlingt es sodann allmahlig. Hat
sie sich auf diese Weise gesättigt, so bleibt sie trage liegen
und ist zu aller Vertheidigung ungeschickt, in welchem Zu-
stande sie von einem einzigen Menschen mit leichter Mühe
getödtet werden kann.
Die Insekten.
Avenn die bisher erwähnten vier Thiergattungen ro-
thes Blut hatten, so finden wir bei denvlnsekteu nur
einen weisslichen Saft. Sie sind mit Füssen und Fühl-
hörnern versehen und heissen Insekten oder Kerbthier e,
weil ihr Hinterleib gleichsam ein geschnitten oder gekerbt